Paula Hitler

Am 21. Januar 1896, vor nunmehr 124 Jahren, wurde Paula Hitler, die Schwester Adolf Hitlers, geboren. Sie starb am 1. Juni 1960, im Alter von 64 Jahren, in Schönau bei Berchtesgaden an Magenkrebs. Vorweg sei gesagt, diese brave, tapfere Frau erwies sich ihres Bruders würdig.

Als Tochter des Zollbeamten Alois Hitler und der Hausfrau Klara Hitler, geborene Pölzl, erblickte Paula in Hafeld, Gemeinde Fischlham in Öberösterreich, das Licht der Welt. Ihr sieben Jahre ältere Bruder Adolf hatte in Fischlham das erste Jahr der Volksschule besucht und anschließend von 1896 bis 1899 die Volksschule im nahegelegenen Lambach, wo er auch in den Knabenchor des Stiftes Lambach eintrat.

Obgleich das Thema Paula Hitler behandelt, soll kurz die bemerkenswerte Tatsache erwähnt werden, daß der Knabe Adolf in der Sakristei der Stiftskirche zum erstenmal in seinem Leben ein Hakenkreuz sah. Der einstige Leiter des Stifts, der Abt Theoderich Hagn, führte es in seinem Wappen.

Paula war zwei Jahre alt, als die Familie Hitler in die wenige Kilometer von Linz entfernte Gemeinde Leonding umzog. Anfang Januar 1903 starb ihr Vater Alois. Drei Jahre später zog ihre Mutter mit ihr und Bruder Adolf nach Urfahr bei Linz (heute ein Stadtteil von Linz). Kurz vor Weihnachten 1907 erlag die Mutter mit 47 Jahren einem Krebsleiden. Sie wurde nach Leonding überführt und an der Seite ihres dort ruhenden Ehemannes bestattet. Paula war schon mit elf Jahren Vollwaise, Adolf mit achtzehn; beide erhielten eine geringe Waisenrente. Er ging im Februar 1908 nach Wien, während Paula bei der in Linz wohnenden Halbschwester Angela Raubal Zuflucht und Hilfe fand.

Obwohl Adolf bis zu seinem 24. Lebensjahr Anspruch auf seine Waisenrente hatte, verzichtete er zugunsten seiner Schwester zwei Jahre früher darauf. In Linz vollendete Paula die Volksschule, besuchte dann das Mädchenlyzeum und absolvierte schließlich eine kaufmännische Ausbildung 1920 zog sie nach Wien, wo sie als Sekretärin bei der Bundesländer-Versicherung eine Stellung fand. Im gleichen Jahr besuchte sie ihr Bruder Adolf, den sie viele Jahre nicht gesehen hatte. Bis 1930 arbeitete Paula bei der Versicherung, dann wurde sie aus politischen Gründen entlassen. In dem amerikanischen CIC-Vernehmungsprotokoll vom 12 Juli 1045 in Berchtesgaden ist ihre Aussage festgehalten: „Ich habe 1930 bei der Wiener Bundesländer-Versicherung meine Arbeit verloren, weil bekannt geworden war, wer mein Bruder war. Von diesem Zeitpunkt an (1930) bis zum Anschluß (1938) gab mir mein Bruder eine monatliche Pension von 250 österreichischen Schillingen. Nach dem Anschluß gab er mir monatlich 500 Reichsmark.“1 Sie ließ sich von der Versicherungsgesellschaft eine Abfindung auszahlen und kaufte ein kleines Häuschen in der Wachau (Weiten). Ihre außerordentlich soziale Einstellung kommt darin zum Ausdruck, daß sie die Immobilie aus eigener Tasche bezahlte, aber ihren minderbemittelten Vetter Eduard Schmidt ins Grundbuch eintragen ließ, der übrigens 1951 in russischer Gefangenschaft starb.

Paula war zwar die leibliche Schwester des ab 1933 amtierenden Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler, „hatte aber keinerlei Privilegien, keine Sonderwohnung in einem Palais, kein von der Partei ihr zur Verfügung gestelltes Auto, keine Sonderkarten für Theater, Oper oder Konzerte, sondern lebte in ihrer Wiener Mietwohnung oder in ihrem Häuschen in der Wachau.“2 Die letzten Jahre des Zweiten Weltkrieges diente sie in einem Wiener Lazarett.

Sie war nie Mitglied der NSDAP. Um sie von allem Trubel fernzuhalten, wurde ihr, auf die Initiative ihres Bruders, ab 1936 ein Personalausweis auf den Namen Paula Wolf ausgestellt.

Von Anfang an – vom Beginn des Kampfes Adolfs um den Wiederaufstieg Deutschlands, bis zum bitteren Ende, und schließlich die Demütigungen, Schmähungen und Fälschungen nach der militärischen Niederlage – stets war ihr Bruder für sie der große Sohn Österreichs, der sich selbstlos für das Ziel, das auch ihre restlose Zustimmung fand, einsetzte: das Großdeutsche Reich. Paula hat keine Memoiren veröffentlicht, sodaß einige interessante Episoden ihres Lebens aus anderweitigen Quellen bekannt wurden. So hat sie beispielsweise nach dem mißglückten Novemberputsch 1923 in München Hermann Göring im Krankenhaus in Innsbruck besucht. Göring, der beim Marsch auf die Feldherrnhalle durch eine Kugel in der Leistengegend verwundet worden war, gelang die Flucht nach Tirol. Seine schwedische Frau Carin, die ihn besuchte, schrieb in einem Brief vom 21. November 1923 aus Innsbruck an ihre Mutter: „Meine liebste Mama! …Hermanns Wunde ist besser. Das Fieber ist nicht mehr als 38 Grad in den letzten Tagen … hier im Krankenhaus ist von Morgen bis Abend ein Strom von Menschen …, die ihm für das danken, was er für Deutschland durchgemacht hat. So etwas tut gut! Hitlers Schwester [Paula] war vorgestern hier, ein reizendes, ätherisches Wesen, mit großen, seelenvollen Augen in einem weißen Gesicht, zitternd aus Liebe für ihren Bruder.“3

Der strahlende Aufstieg Deutschlands, der 1919 von den wortbrüchigen Alliierten verweigerte und 1938 durch die Politik ihres Bruders durchgeführte Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich, – diese erlebten glücklichen Ereignisse mögen ihr über den vielen Schmutz, mit dem das deutsche Volk und besonders die Personen, die den Namen Hitler trugen, beworfen wurden, hinweggeholfen haben.

Am 1. April 1945 zog sie von Wien nach Weiten in ihr Häuschen. Um sie vor den heranrückenden Russen zu schützen, veranlaßte ihr Bruder, daß sie am 11. April mit einem Auto von dort nach Berchtesgaden gebracht wurde, in die Dietrich-Eckart-Hütte, hoch in den Alpen über der Ortschaft. Nach dem Zusammenbruch wurde ihr vom CIC die 1070 Meter hoch gelegene Almwirtschaft Vorderbrand zugewiesen, damit sie den Vernehmungen der US-Amerikaner stets zur Verfügung stünde. 1949 mußte sie in die Pension „Sonnenfels, Königseerstr. 6 umziehen, wo sie bis 1957 blieb. Die letzten drei Jahre ihres Lebens wohnte sie beim Schwabenwirt im Bahnhofsviertel.

Während der 15 Nachkriegsjahre in Berchtesgaden lernte sie die sensationslüsterne Journaille kennen. Der Verleger Heinz-Gerhard Schwieger machte 1946 in Berchtesgaden-Schönau Urlaub, hörte dort von der Schwester Adolf Hitlers und suchte sie auf. Vier Jahre lang hatte er aus Geschäftsinteresse Kontakt, vor allem Briefwechsel, mit ihr, bis sie den Kontakt beendete. Danach machte sie die Bekanntschaft mit dem seriösen Helmut Sündermann; den Briefwechsel mit ihm führte sie bis kurz vor ihrem Tod; dieser ist, wie der mit dem Verleger Schwieger, erhalten und veröffentlicht. Die Darstellungen im Spiegel, Stern und Quick waren schon damals von der „Qualität“, wie wir sie gegenwärtig kennen: Schund, Schmutz, Lüge. Anfang 1959 stellte sich ihr ein Besucher Günter Preis aus Insbruck vor, mit dem die gutgläubige Paula Hitler ein langes und informatives Gespräch führte und ihm gar Fotos anvertraute. Nicht lange danach mußte sie durch einen im Stern veröffentlichen verlogenen Sensationsartikel erkennen, daß dieser „brave, mitfühlende“ Besucher ein Druckerschwärze-Strichjunge des Stern war.

Paula schloß einen Vertrag mit dem Olympia-Verlag in Nürnberg, um die Lügen in den genannten Schmutzblättern aufzuzeigen. Die Summe von 500 Mark, die sie als Honorar erhielt, waren ihr für jene Zeit und unter jenen Umständen eine große Hilfe. Freilich war sie viel zu leichtgläubig und dem Schmuddelgeschäftsgebaren in keiner Weise gewachsen. In der vom Verlag herausgegebenen „Wochenend-Sonntagspost“ erschienen 1959 – ein Jahr vor ihrem Tod – vier Fortsetzungsartikel in Nr. 23, 24, 25 und 26, die sie in einem Brief vom 9. 6. 1959 empört kommentierte, sie wolle juristisch vorgehen „gegen die beispiellosen Unverschämtheiten der Zeitungsschmierer in Nürnberg, die von A-Z erlogen sind. Ich habe mit diesem Geschreibe überhaupt nichts zu tun und trotzdem behaupten sie, ich wäre die Verfasserin und haben jedes Wort in diesem Stil verfaßt. Und die Menschen glauben es!“4

Der Freistaat Bayern bemächtigte sich bekanntlich des Erbes Adolf Hitlers; so kämpfte Paula vergeblich um die von ihrem Bruder ihr hinterlassene Erbschaft. Aber die segensreiche Stille Hilfe e. V. wurde auch ihr zuteil: vor allem mittels Paketen von Nahrungsmitteln und Kleidung. Oberst Hans Ulrich Rudel, der die Stille Hilfe aktiv unterstützte, besuchte einmal Paula in Berchtesgaden, zu deren überaus freudigen Überraschung. Diese Organisation wurde 1951 in München gegründet, die erste Präsidentin, Helene Elisabeth Prinzessin von Isenburg beschrieb die Zielsetzung: „Bei Beginn ihres Wirkens nahm sich die Stille Hilfe vor allem der Not der Kriegsgefangenen und der völlig rechtlosen Internierten an. Später galt ihre Fürsorge den im Rahmen der Kriegsfolgeprozesse Angeklagten und Inhaftierten, sei es in den Gefängnissen der Sieger oder in deutschen Justizvollzugsanstalten.“ Auch die in Landsberg gefangenen deutschen Soldaten wurden von der Stillen Hilfe betreut. Unvergessen und zur ewigen Schande der Amerikaner bleibt die Folter an den unschuldigen „Rotjacken“. Ihnen wurden, unter anderen grausamen Folterpraktiken, die Hoden zerschlagen und Scheinhinrichtungen durchgeführt, um Aussagen und Unterschriften zu erpressen, die sie als Kriegsverbrecher ausgewiesen hätten. Das Schicksal von Oberst Jochen Peiper und seiner Kameraden möge uns allezeit an anständiges deutsches Soldatentum und amerikanisches Banditentum erinnern: https://www.youtube.com/watch?v=pH2dEGWY_To&t=1899s

Dem Gründungsvorstand der Stille Hilfe gehörten u.a. an der katholische Weihbischof Johannes Neuhäusler, sein Amtsbruder Josef Kardinal Frings, der evangelische württembergische Altbischof Theophil Wurm. Auch Kardinal Faulhaber setzte sich tatkräftig für die deutschen Kriegsgefangenen ein. Dieses Verhalten der hohen geistlichen Würdenträger zeigt, daß die beiden Kirchen noch nicht so durch und durch verfault und dem antideutschen Zeitgeist hündisch dienstbar waren, wie sie es heute sind. Ferner ist es ein schwerwiegendes Indiz, daß die deutschen Konzentrationslager als das angesehen wurden, was sie waren: Arbeits- und Internierungslager, so wie sie jede kriegsführende Macht hatte, sieht man von den amerikanischen Rheinwiesenlagern ab, die reine Vernichtungslager waren. Das Gründungsmitglied, Weihbischof Neuhäusler mußte es wissen, er war selbst einmal Insasse des KL Dachau, Es ist nicht wahrscheinlich, daß er im Zuge der „Stillen Hilfe“ so mancher Person, die in Konzentrationslager involviert waren, zur Flucht nach Südamerika (denn auch diese Fluchthilfe gehörte zum Programm des Vereins) verholfen hätte, wenn die deutschen KL das gewesen wären, was die Deutschenhasser ihnen heute andichten. Es überrascht keineswegs, daß die Besatzerbüttel des Bundesfinanzhofes im Jahre 1999 der „Stille Hilfe“ die Gemeinnützigkeit aberkannten.

Paula erkannte gut, wie schnell so manche Individuen eines Volkes in wechselnden Zeiten auch das Fähnlein wechseln. So schrieb sie in einem Brief vom 28. Dezember 1957, als Feldmarschall Schörner, dieser mit den höchsten soldatischen Tugenden ausgestattete und dem höchsten Orden verliehenem Mann (Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten) vom besatzerhörigen Landgericht I in München zu viereinhalb Jahren Haft und Aberkennung der Pensionsberechtigung verurteilt wurde: „Feldmarschall Schörner tut mir von ganzem Herzen leid, daß Deutschland nur einen Faustschlag für ihn übrig hat.“5 Gleichzeitig übte sie eine Generalabrechnung und bewies, wie erstaunlich klar sie diese erbärmliche Nachkriegsentwicklung einschätzte, immer im Hinblick auf die verratene edle Absicht ihres Bruders Adolf: „…Es ist tatsächlich so, wenn sich die Herren von heute eingebildet haben, mit ihren neuerdings gefüllten Jauchekübeln würden sie die gute Erinnerung an meinen Bruder ins Gegenteil verkehren und aus aller Herzen herausreißen können, …dann haben sie sich gründlich getäuscht. Sie haben jetzt nach zwölf Jahren ‚Demokratur‘ tatsächlich den Beweis erbracht, ein System, welches in Amerika eingespielt ist, auch in Deutschland zu dem nötigen Ansehen zu bringen. Sie haben von diesem System nur die Fehler übernommen und waren durchdrungen von der Überzeugung, das bemerkt niemand, wenn sie noch dazu mit Stimmaufwand den Unterschied zwischen Ost und West als ein Plus für den Westen hinstellen, wenn sie den Vorsitz in der Nato und damit die ganze Verantwortung übernehmen – merkt niemand, wie eitel und dumm sie sind …um auf dem Platz zu stehen, dessen Erde erfüllt ist von dem Fluidum eines Mannes, der für Deutschland das Beste gewollt hat.“

Knapp drei Jahre vor Ihrem Tod veröffentlichte sie das bekannte Manifest, das auch in englischer Sprache erschien. Nachfolgend der Text in der deutschen Originalfassung:

MEIN BRUDER

Als Schwester des Mannes, der sich für Deutschland aufgeopfert hat, schrieb ich dieses nieder in der ersten Nachkriegszeit.

Ihr Herren – vergeßt nur eines nicht! Euer Name wird längst mit eurem Leichnam zerfallen – vergessen und vermodert sein – während der Name Adolf Hitler noch immer leuchten und lodern wird! Ihr könnt ihn nicht umbringen mit euren Jauchekübeln, ihn nicht erwürgen mit euren tintenbeklecksten, schmierigen Fingern – seinen Namen nicht auslöschen aus hunderttausend Seelen – dazu seid ihr selbst viel, aber auch schon viel zu klein!

Wo er geliebt hat, geschah es um Deutschland,. Wo er gekämpft hat, geschah es um Deutschland. Wo er gefehlt hat, geschah es um Deutschland. Und wenn er stritt um Ehre und Ansehen, war es um deutsche Ehre und deutsches Ansehen. Und als ihm auf dieser Welt nichts mehr geblieben war als das Leben, gab er es für Deutschland hin. Und was gabt ihr bisher? Und wer von euch wollte sein Leben für Deutschland geben?? Ihr habt immer nur die Macht und den Reichtum, den Genuß, den Fraß und die Völlerei – ein herrliches Leben ohne Verantwortung – vor Augen gehabt, wenn ihr an Deutschland gedacht habt.

Verlaßt euch darauf, meine Herren – schon allein das reine, selbstlose Handeln des Führers genügt für die Unsterblichkeit! Daß seinem fanatischen Ringen um Deutschlands Größe nicht der Erfolg beschieden war, wie z. B. einem Cromwell in Britannien – auch das liegt vielleicht in der Mentalität begründet, weil der Brite bei einem Hang zur Eitelkeit, zu Neid und Mißgunst und zur Rücksichtslosigkeit – dennoch nicht vergißt, Engländer zu sein, und die Treue zu seiner Krone liegt ihm im Blut – während der Deutsche in seinem Geltungstrieb alles ist, nur nicht in erster Linie Deutscher.

So liegt euch nicht daran, ihr kleinen Seelen, wenn mit euch zusammen die ganze Nation in Trümmer geht. Euer Leitstern wird nie heißen: Gemeinnutz geht vor Eigennutz, sondern immer nur umgekehrt! Und mit diesem Leitstern wollt ihr die Unsterblichkeit eines Größeren verhindern?

Was ich in den ersten Nachkriegsjahren niederschrieb, hat seine Gültigkeit behalten auch im Jahre 1957 und bestätigt die Richtigkeit meiner Überzeugung.

Berchtesgaden, 1. Mai 1957

Paula Hitler“

Dem ist nichts hinzuzufügen.

1Paula Hitler – die Schwester, Alfred Läpple, Druffel & Vowinckel-Verlag, 2003, ISBN 3 8061 1173 1

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