Braunau

Hitler ist bekanntlich am 20. April 1889 in dem kleinen, heute 17.000 Seelen umfassenden Städtchen Braunau am Inn geboren. Wer das nicht wußte, dem wurde es in den letzten Jahren durch die Medien eingebläut; und immer ging es um die Frage, was soll mit seinem Geburtshaus geschehen? Nichts? Das hieße Deaktivierung der Hitleritis und somit das Ende der Menschheit. Abreißen? Geht nicht, weil es unter Denkmalschutz steht. Neugestalten? Das wäre eine Leugnung der Vergangenheit. Und was soll geschehen mit dem kniehohen Gedenkstein vor dem Haus mit der Aufschrift: „Für Frieden, Freiheit und Demokratie. Nie wieder Faschismus, Millionen Tote mahnen“? Nachsichtig liegen lassen oder im Wiener „Haus der Geschichte“ entsorgen?

Bei normal gebliebenen Menschen (ohne Pawlow’schen Reflex) stellen sich diese Fragen nicht. Handelt es sich um einen berühmten Sohn der Stadt, wird ihm ein Denkmal gebaut und ein Museum eingerichtet; oder der Tote wird zusätzlich in einem Mausoleum aufgebahrt; letzteres ist eine Frage der Summe der Toten, die dem Dahingeschiedenen angelastet werden, wie uns die Beispiele Napoleon, Mao Tse tung, Stalin oder Pol Pot zeigen. Bei Hitler ist das etwas ganz anderes. Einerseits soll er der Vergessenheit anheimfallen, damit nicht noch mehr politisch Interessierte den unverfälschten Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ergründen, andererseits muß er wegen der florierenden Holocaust-Industrie täglich präsent und abrufbereit sein. Ein unlösbares Problem.

Daß die Braunauer Bevölkerung sich uneins ist, macht die Sache nicht leichter; aber einig sind sich alle darin, daß der Kampf „gegen den Faschismus“ (sie meinen Nationalsozialismus) weitergehen muß. Oder wenigstens fast alle. Aber die Schweigenden zählen nicht und sind anonym, denn wer wollte schon im Inn ersäuft werden! Hubert Esterbauer von der FPÖ, Zweiter Bürgermeister, versichert: „ich habe mich mit der Geschichte auseinandergesetzt, habe alles über das Dritte Reich gelernt.“ Das heißt in etwa: Dann bin ich auch geeignet für das Amt des Ersten Bürgermeisters. Manfred Hackl, ein Grüner, ist da bescheidener. Er verrät, wie er auf keinen Fall mit Hitler verwechselt werden will. Wenn er im Ausland gefragt werde, woher er komme, antworte er immer: „Aus der Nähe von Salzburg“. Salzburg liegt 60 Kilometer von Braunau entfernt.

Die Regierung in Wien trägt sich mit dem Gedanken, das Haus zu „neutralisieren“, womit sie die Unterbringung einer Polizeistation in dem Gebäude meint, in der Gewißheit: „D‘ Läit wissn jo ehh, wea da Hitla woa, und d‘ Polizäi woar jo scho imma a Garaant da Demokratiie. Oisdonn, gemma, gemma!“

Dem widerspricht energisch Elisabeth Wimmer, 64 Jahre alt, die Polizei sei keineswegs immer ein Garant für Demokratie gewesen. Vielleicht denkt sie dabei an Yaghoobifarah’s Worte, daß die Polizei auf die Müllhalde und nicht in Hitlers Geburtshaus gehöre? Ihr Bruder Martin Simböck pflichtet ihr bei, man müsse sich der Vergangenheit stellen, weil sich „Geschichtslosigkeit rächt.“ Wie er in einem Leserbrief verriet, habe er die Probe aufs Exempel gemacht: „Wenn man sich die Augen zuhält, ist das Haus trotzdem da!“ Die beiden Geschwister üben sich brav in Braunaus kuscheligem Vergangenheitsschmäh. Jedes Jahr am 8. Mai treten sie im „Demokratischer Chor“ Braunau auf und singen bei der „Gedenkstunde zur Befreiung von der Nazi-Diktatur“ drollige „Arbeiter- und antifaschistische Lieder“.

Gar viele Ideen wurden im Stadtrat von Braunau schon eingebracht. Ein kreativer Parteigenosse des oben genannten Manfred Hackl von den Grünen beantragte, die Stadt einfach umzubenennen, der Name Braunau sei ja die reinste Werbung für die Nazis. Wie denn der neue Namen heißen solle? „Grünau“!, war der einstimmige Vorschlag der Grünen-Fraktion.

Der Schrecken vom 20. April 1979, als damals zum 90. Geburtstag des Führers 500 Studenten aufmarschiert waren und der Nazi-Umsturz um ein Haar gelungen wäre, sitzt den Braunauer Austriaken noch immer in den Knochen. Rückblickend auf dieses Ereignis griff ein Stadtrat die Absicht der Wiener Regierung einer Neutralisierung auf und meinte, diese Idee sei gar nicht so übel, weil jeder Umsturzversuch von den im Gebäude lauernden Polizeikräften sofort zunichte gemacht werden könne. Ein weiterer Stadtrat wandte ein, man könne sich auf die Loyalität der Polizei nicht mehr verlassen, weil sie schon von Rassisten durchsetzt sei; daher sei es sinnvoller, in das Gebäude eineAntifa-Schlägertruppe einzuquartieren. Auf die ist immer Verlaß, und außerdem wäre das ein klares Zeichen gegen Rechts!

Sogar der Stadtpfarrer von Braunau, Absolvent des Großen Latinum und Verehrer von Cato dem Älteren, beginnt jede seiner Predigten in der Pfarrkirche mit dem geheimnisvollen Satz: „Aedificium diaboli est delenda!“, was das halbe Dutzend der anwesenden Weiblein für einen Segensspruch hält und mit einem andächtigen „Amen!“ bekräftigt.

Auch wir wollen das turbulente Kapitel von Braunau schließen und mit einem lachenden und einem weinenden Auge die nicht zu leugnende Gewißheit zur Kenntnis nehmen, daß die Österreicher unverkennbar Deutsche sind…

Zeitgeschichtliches Dokument?

16. 08. 2020

Herrn
Gerolf Fritsche

Betr.: „Deutsche Geschichte in der Weimarer Republik und im 3. Reich bis 1945.“

Sehr geehrter Herr Fritsche,

Als Funktionär des Bundes der Vertriebenen (BdV) zeichnen Sie verantwortlich für den von Ihnen als „zeitgeschichtliches Dokument“ veröffentlichten Beitrag, den mir übrigens Herr Zemella freundlicherweise zusandte. Ich habe ihn mit großem Interesse zur Kenntnis genommen.

Allerdings trifft Ihre von Ihnen als „sachbezogen und unideologisch“ bezeichnete Darstellung der Epoche Weimarer Republik mit anschließendem Nationalsozialismus m. E. nicht zu, sondern ist politisch korrekt und somit verfälscht zu Lasten unseres Vaterlandes Deutschland abgefaßt. Ich erlaube mir daher, Ihren öffentlichen Aufsatz meiner öffentlichen Kritik zu unterziehen, wozu ich, als Überlebender des Vertreibungs-Holocaust, mich zusätzlich berechtigt sehe.

Sie schreiben: „Im Versailler Vertrag wurden der jungen deutschen Republik außerdem erhebliche Reparationszahlungen auferlegt, die mit der Konfiszierung von Rohstoffen und sogar mit der Wegnahme von Waren verbunden waren. Das erschwerte die Erholung der Wirtschaft erheblich…“

Der verbrecherische Versailler Vertrag mußte unweigerlich zum 2. WK führen1, die von Ihnen als erheblich angegebenen Reparationszahlungen endeten im Jahre 2010, 92 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg; deutsche Arbeiter, die ohnehin schon hungern mußten, wurden in der Weimarer Zeit von den Siegern gezwungen, Industrie-Anlagen zu demontieren, um sich selber arbeitslos zu machen; aber für Sie erschwerte das die Erholung der Wirtschaft erheblich.

Warum Ihre geradezu peinliche Verharmlosung dieses hochkriminellen, überaus folgenschweren, von kriegslüsternen und habgierigen Verbrechern quasi mit vorgehaltener Pistole zur Unterschrift gezwungenen Vertrages?

Ferner schreiben Sie: „Die politischen Verwerfungen, die die Weltwirtschaftskrise 1929 heraufbeschwor, ermöglichten ab 1930 den Aufstieg Hitlers.“

Nein, Herr Fritsche, es waren nicht die politischen Verwerfungen, die den Aufstieg Hitlers ermöglichten, sondern es war die völlige politische Rechtlosmachung und das wirtschaftliche Elend unseres Volkes, nicht zuletzt verschuldet durch den Dolchstoß der Kommunisten vor Kriegsende, und letztendlich das Versagen aller demokratischen Parteien, Deutschland aus dieser Not zu führen; Parteien, vor allem die Sozialdemokraten, hatten 14 Jahre lang Zeit gehabt, ihr Können zu beweisen und – wie Hitler in seinem „Aufruf an das deutsche Volk“ treffend sagte – nichts als ein Trümmerfeld hinterlassen.

Und dann kommen Sie auf „die Geschichte Deutschlands in der Hitlerdiktatur“ und beginnen gleich mit der zum Erbrechen bekannten, Hitler versteckt die Schuld zuweisenden Propaganda-geschichte vom Reichstagsbrand:

Als eine der ersten Maßnahmen seiner Kanzlerschaft erwirkte Hitler die Neuwahl des Reichstages am 5. März dieses Jahres. Am 27. Februar 1933, just in der heißen Phase des Wahlkampfs brannte der Reichstag. Keiner Seite nutzte der Brand mehr als der NSDAP. Dennoch konnte weder im folgenden Prozeß noch in allen Untersuchungen der Nachkriegszeit die Brandstiftung der NSDAP bewiesen werden. Als einziger Täter wurde der niederländische Kommunist van der Lubbe im Gebäude gefaßt und daraufhin der Linken eine Verschwörung gegen den Staat angelastet. Schon am nächsten Tage gestattete eine von Reichskanzler erwirkte Notverordnung der Gestapo die Verhaftung linker Funktionäre, darunter auch Kandidaten der Kommunisten, die für den Reichstag kandidierten. Einige waren bei der Wahl am 5. März schon nicht mehr in Freiheit.“

Beweise sind zwar nicht vorhanden, aber Hitler für jede Schandtat zu verdächtigen, ist offenbar nie verkehrt.

Nun kommen Sie auf das Ermächtigungsgesetz zu sprechen: „Bei der ersten Arbeitssitzung am 23. März brachte seine Regierung das ‚Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich‘, das sogenannte Ermächtigungsgesetz ein, welches den Gesetzeserlaß künftig ohne Reichstagsbeteiligung zuließ. Ihm stimmten alle anwesenden Parteien des Reichstages zu. Nur die 120 (von 647) Sozialdemokraten widersetzten sich einmütig. Otto Wels begründete ihre Ablehnung. Seine Worte an diesem Tag gehören zu den großartigsten des deutschen Parlamentarismus. Wie mutig und weitsichtig sie waren, ermißt erst, wer weiß, daß damals honorige Leute den Versprechungen der NSDAP erlagen. Auch überzeugte Liberale, die über jeden Verdacht erhaben sind, Gefolgsleute Hitlers gewesen zu sein, stimmten ihrer eigenen Entmachtung, nämlich der des Parlaments, zu, z. B. Theodor Heuß, der spätere 1. Bundespräsident der Bundesrepublik ab 1949.“

Zuerst einmal: Die honorigen Leute, wie Theodor Heuß und andere, erlagen keineswegs den Versprechungen der NSDAP, sondern sie stimmten mit Ja, weil sie die Versprechungen Hitlers richtig einschätzten. Denn das, was er versprach, innerhalb von 4 Jahren zu erreichen – u. a. Rettung des Arbeiters, des Bauernstandes, Sanierung der Wirtschaft, Bekämpfung des zerstörenden Kommunismus zugunsten einer segensreichen Volksgemeinschaft – ist ihm glänzend gelungen. Sollte Ihnen entgangen sein, daß die bekannten Kriegstreiber Hitlers Friedens- und Aufbaupläne unter allen Umständen zunichte machen wollten, was ihnen ja auch gelungen ist?

Auch Ihre byzantinistischen Lobeshymnen auf Otto Wels und die Sozialdemokraten werden der Sache nicht gerecht. Rekapitulieren wir das Wesentliche von der damaligen Rede Otto Wels‘ und der darauffolgenden Antwort des Reichskanzlers Adolf Hitler. Daß ich den größten Teil beider Reden zitiere, sei mir nachgesehen, doch lohnt es sich zur Bewertung allemal.

Otto Wels: „Nie hat uns irgendein Grundsatz unserer Partei daran hindern können oder gehindert, die gerechten Forderungen der deutsche Nation gegenüber den anderen Völkern der Welt zu vertreten. Der Herr Reichskanzler hat auch vorgestern in Potsdam einen Satz gesprochen, den wir unterschreiben. Er lautet: ‚Aus dem Aberwitz der Theorie von ewigen Siegern und Besiegten kam der Wahnwitz der Reparationen und in der Folge die Katastrophe der Weltwirtschaft‘. Dieser Satz gilt für die Außenpolitik; für die Innenpolitik gilt er nicht minder. Auch hier ist die Theorie von ewigen Siegern und Besiegten, wie der Herr Reichskanzler sagte, ein Aberwitz.

Das Wort des Herrn Reichskanzlers erinnert uns aber auch an ein anderes, das am 23. Juli 1919 in der Nationalversammlung gesprochen wurde: Da wurde gesagt: ‚Wir sind wehrlos, wehrlos ist aber nicht ehrlos. Gewiß, die Gegner wollen uns an die Ehre, daran ist kein Zweifel. Aber daß dieser Versuch der Ehrabschneidung einmal auf die Urheber selbst zurückfallen wird, es nicht unsere Ehre ist, die bei dieser Welttragödie zugrunde geht, das ist unser Glaube bis zum letzten Atemzug.‘ Zu dem Ausspruch des Herrn Reichskanzlers bildet jene Erklärung eine wertvolle Ergänzung. Aus einem Gewaltfrieden kommt kein Segen, im Innern erst recht nicht. Eine wirkliche Volksgemeinschaft läßt sich auf ihn nicht gründen. Ihre erste Voraussetzung ist gleiches Recht. Mag sich die Regierung gegen rohe Ausschreitungen der Polemik schützen, mag sie Aufforderungen zu Gewalttaten und Gewalttaten selbst mit Strenge verhindern. Das mag geschehen, wenn es nach allen Seiten gleichmäßig und unparteiisch geschieht, und wenn man es unterläßt, besiegte Gegner zu behandeln, als seien sie vogelfrei. Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht.

Nach den Verfolgungen, die die sozialdemokratische Partei in der letzten Zeit erfahren hat, wird billigerweise von ihr niemand verlangen, daß sie für das hier eingebrachte Ermächtigungsgesetz stimmt. Die Wahl vom 5. März haben den Regierungsparteien die Mehrheit gebracht und damit die Möglichkeit gegeben, streng nach Wortlaut und Sinn der Verfassung zu regieren. Wo diese Möglichkeit besteht, besteht auch die Pflicht. Kritik ist heilsam und notwendig. Noch niemals, seit es einen deutschen Reichstag gibt, ist die Kontrolle der öffentlichen Angelegenheiten durch die gewählten Vertreter des Volkes in solchem Maße ausgeschaltet worden, wie es jetzt geschieht und wie es durch das neue Ermächtigungsgesetz noch mehr geschehen soll. Eine solche Allmacht der Regierung muß sich um so schwerer auswirken, als auch die Presse jeder Bewegungsfreiheit entbehrt. Meine Damen und Herren! Die Zustände, die heute in Deutschland herrschen, werden vielfach in krassen Farben geschildert. Wie immer in solchen Fällen fehlt es auch nicht an Übertreibungen. Was meine Person betrifft, so erkläre ich hier: Wir haben weder in Paris um Intervention gebeten noch Millionen nach Prag verschoben noch übertreibende Nachrichten ins Ausland gebracht. Solchen Übertreibungen entgegenzutreten wäre leichter, wenn im Inlande eine Berichterstattung möglich wäre, die Wahres vom Falschen scheidet. Noch besser wäre es, wenn wir mit gutem Gewissen bezeugen könnten, daß die volle Rechtssicherheit für alle wiederhergestellt sei. Das, meine Herren, liegt bei Ihnen.

Die Herren von der Nationalsozialistischen Partei nennen die von ihnen entfesselte Bewegung eine nationale Revolution, nicht eine nationalsozialistische. Das Verhältnis Ihrer Revolution beschränkt sich bisher auf den Versuch, die sozialdemokratische Bewegung zu vernichten, die seit mehr als zwei Menschenaltern die Trägerin sozialistischen Gedankengutes gewesen ist und auch bleiben wird. Wollten die Herren von der Nationalsozialistischen Partei sozialistische Taten verrichten, sie brauchten kein Ermächtigungsgesetz. Eine erdrückende Mehrheit wäre Ihnen in diesem Hause gewiß.(…)

Aber dennoch wollen Sie vorerst den Reichstag ausschalten, um ihre Revolution fortzusetzen. Zerstörung von Bestehendem ist aber noch keine Revolution. Das Volk erwartet positive Leistungen. Es wartet auf durchgreifende Maßnahmen gegen das furchtbare Wirtschaftselend..(,,,). Wir Sozialdemokraten haben in schwerster Zeit Mitverantwortung getragen und sind mit Steinen beworfen worden.(…) Kein Ermächtigungsgesetz gibt Ihnen die Macht, Ideen, die ewig und unzerstörbar sind, zu vernichten. Das Sozialistengesetz hat die Sozialdemokratie nicht vernichtet. Auch aus neuen Verfolgungen kann die deutsche Sozialdemokratie neue Kraft schöpfen.“

Das also, sehr geehrter Herr Fritsche, waren zum größten Teil die Worte des sozialdemokratischen Abgeordneten Otto Wels. Lesen wir nun, was Reichskanzler Hitler antwortet:

Spät kommt Ihr, doch Ihr kommt!

Die schönen Theorien, die Sie, Herr Abgeordneter, soeben hier verkündeten, sind der Weltgeschichte etwas zu spät mitgeteilt worden. Vielleicht hätten diese Erkenntnisse, praktisch angewendet vor Jahren, die heutigen Klagen von Ihnen erspart.

Sie erklären, daß die Sozialdemokratie unser außenpolitisches Programm unterschreibt, daß sie die Kriegsschuldlüge ablehnt, daß sie gegen die Reparationen sich wende. Nun erhebt ich nur die eine Frage: Wo war denn dieser Kampf in der Zeit, in der Sie die Macht dazu hatten? Sie hatten einst die Möglichkeit, dem deutschen Volk das Gesetz des inneren Handelns vorzuschreiben. Sie haben es auch auf anderen Gebieten gekonnt. Es wäre genauso möglich gewesen, der deutschen Revolution, die von Ihnen mit ausgegangen, denselben Schwung und die selbe Richtung zu geben, die einst Frankreich seiner Erhebung im Jahre 1870 gegeben hat. Es wäre in Ihrem Ermessen gewesen, die deutsche Erhebung zu einer wirklich nationalen zu gestalten, und Sie hätten dann das Recht gehabt, wenn die Fahne der neuen Republik nicht siegreich zurückgekommen wäre, immerhin zu erklären: Wir haben das Äußerste getan, um diese Katastrophe durch den letzten Appell an die Kraft des deutschen Volkes abzuwenden. In der Zeit mieden Sie den Kampf, den Sie heute in Worten plötzlich der Mitwelt mitteilen wollen.

Sie sagen, daß wehrlos nicht ehrlos ist. Nein, das braucht es nicht zu sein. Auch wenn wir wehrlos sein müßten: ich weiß, wir würden nicht ehrlos sein. Unsere Bewegung war dank der Unterdrückung durch Ihre Partei jahrelang wehrlos gemacht worden, ehrlos ist sie nie gewesen. Ich bin der Überzeugung, daß wir dem deutschen Volk den Geist einimpfen werden, der es auch bei seiner heutigen Wehrlosigkeit sicherlich, Herr Abgeordneter, nicht ehrlos sein lassen wird. Auch hier lag es ja an Ihnen, die sie fast 14 Jahre lang die Macht besessen haben, dafür zu sorgen, daß, wenn schon die äußere Welt uns unterdrückt, die Art, in der das deutsche Volk diese Unterdrückung entgegennimmt, dann aber wenigstens eine würdige ist. Sie hatten die Gelegenheit, gegen alle die Erscheinungen der Entwürdigung unseres Volkes aufzutreten. Der Landesverrat konnte von Ihnen genauso beseitigt werden, wie er von uns beseitigt werden wird. Sie haben kein Recht, diesen Anspruch überhaupt auf sich zu beziehen; denn dann hätten Sie damals, in jener Stunde, da jede Revolution Hochverrat in Tateinheit mit Landesverrat sein mußte, zu dieser Handlung nicht, auch nicht einmal indirekt, Ihre Hand bieten dürfen. Und Sie hätten es vermeiden müssen, daß man dann dem deutschen Volke auf Wunsch und Befehl des Auslands eine neue Verfassung aufoktroyierte. Denn daß ist nicht ehrenvoll, sich vom Feinde seine innere Gestaltung aufzwingen zu lassen.(…).

Sie sagen: Gleiches Recht! So wie wir es nach außen hin wünschen, so wünschen wir es auch nach innen. Für dieses ‚gleiche Recht‘, Herr Abgeordneter Wels, haben wir vierzehn Jahre gekämpft! Also reden Sie heute nicht von gleichem Recht!

Sie sagen, man solle einen Besiegten nicht für vogelfrei erklären. Nun, Herr Abgeordneter, vogelfrei sind w i r gewesen, solange S i e die Macht hatten.

Sie reden von Verfolgungen. Ich glaube, es sind wenige nur unter uns hier, die nicht die Verfolgungen von Ihrer Seite im Gefängnis büßen mußten. Es sind wenige unter uns, die Verfolgung von Ihrer Seite in tausendfältigen Schikanen und tausendfältiger Unterdrückung zu spüren bekommen haben! Und außer uns hier weiß ich eine Schar von Hunderttausenden, die einem System der Verfolgung ausgesetzt waren, das entwürdigend, ja geradezu niederträchtig sich an ihnen ausließ! Sie scheinen vergessen zu haben, daß man uns jahrelang die Hemden herunterriß, weil Ihnen die Farbe nicht paßte. Bleiben Sie jetzt nur im Bereich der Wirklichkeit! Aus Ihren Verfolgungen sind wir gewachsen!

Sie sagen weiter, daß die Kritik heilsam sei. Gewiß, wer Deutschland liebt, der mag uns kritisieren; wer aber eine Internationale anbetet, der kann uns nicht kritisieren! Auch hier kommt Ihnen die Erkenntnis reichlich spät, Herr Abgeordneter. Die Heilsamkeit der Kritik hätten Sie in der Zeit erkennen müssen, als wir uns in Opposition befanden. Damals sind Ihnen die Zitate noch nicht zu Gesicht gekommen, sondern damals hat man unsere Presse verboten und verboten und wieder verboten, unsere Versammlungen verboten und das Reden verboten, jahrelang! Und jetzt sagen Sie: Kritik ist heilsam! (…)

Ich habe Ihre Zeitung im Saargebiet gelesen, Herr Abgeordneter, und dieses Blatt treibt nichts anderes als dauernd Landesverrat, Herr Abgeordneter Wels, versucht dauernd dem Ausland gegenüber, Deutschland zu belasten, unser Volk vor der Welt mit Lügen in eine schiefe Lage zu bringen!

Sie sprechen von der mangelnden Rechtssicherheit. Meine Herren der Sozialdemokratischen Partei! Ich habe die Revolution im Jahre 1918 auch gesehen. Ich muß schon wirklich sagen, wenn wir nicht das Gefühl für das Recht hätten, dann wären wir nicht hier, und Sie säßen auch nicht da! Sie haben im Jahr 1918 sich gegen die gewendet, die Ihnen nichts getan haben. Wir beherrschten uns, gegen die uns zu wenden, die uns vierzehn Jahre lang gequält und gepeinigt haben. Sie sagen, die nationalsozialistische Revolution habe nichts ,mit Sozialismus zu tun, sondern der ‚Sozialismus‘ bestehe nur darin, daß man die ‚einzige Trägerin des Sozialismus‘, die SPD, verfolge. Sie sind wehleidig, meine Herren, und nicht für die heutige Zeit bestimmt, wenn Sie jetzt schon von Verfolgungen sprechen. Was ist Ihnen geschehen? Sie sitzen hier, und geduldig hört man Ihren Redner an. Sie reden von Verfolgung. Wer hat Sie denn bisher verfolgt? Sie sagen, Sie seien der einzige Träger des Sozialismus. Sie sind der Träger jenes geheimnisvollen Sozialismus gewesen, den das deutsche Volk in Wirklichkeit niemals zu sehen erhielt. Sie reden heute von Ihren Leistungen und von Ihren Taten. Sie erzählen, was alles Sie beabsichtigten. An den Früchten soll man auch Sie erkennen! Die Früchte zeugen gegen Sie! Wenn das Deutschland, das Sie in vierzehn Jahren zeugten, das Spiegelbild Ihres sozialistischen Wollens ist, dann, meine Herren, geben Sie uns gefälligst vier Jahre Zeit, um Ihnen das Spiegelbild unseres Wollens zu zeigen.

Sie sagen: ‚Sie wollen nun den Reichstag ausschalten, um die Revolution fortzusetzen.‘ Meine Herren, dazu hätten es wir nicht nötig gehabt, erst zu dieser Wahl zu schreiten, noch diesen Reichstag einzuberufen, noch diese Vorlage hier einbringen zu lassen. Den Mut, uns auch anders mit Ihnen auseinanderzusetzen, hätten wir, wahrhaftiger Gott, gehabt!

Sie sagen weiter, daß die Sozialdemokratie auch von uns nicht weggedacht werden kann, weil sie die erste gewesen sei, die diese Plätze freigemacht hätte für das Volk, für die arbeitenden Menschen und nicht nur für Barone oder Grafen. In allem, Herr Abgeordneter, kommen Sie zu spät! Warum haben Sie über diese Ihre Gesinnung nicht beizeiten Ihren Freund Grzesinski, warum nicht Ihre anderen Freunde Braun und Severing belehrt, die jahrelang mir vorwarfen, ich sei doch nur ein Anstreichergeselle! – Jahrelang haben Sie das auf Plakaten behauptet. – Und endlich hat man mir sogar gedroht, mich mit der Hundepeitsche aus Deutschland hinauszutreiben!

Dem deutschen Arbeiter werden wir Nationalsozialisten von jetzt ab die Bahn freimachen zu dem, was er fordern und verlangen kann. Wir Nationalsozialisten werden sein Fürsprecher sein; Sie, meine Herren, sind nicht mehr benötigt!

Sie sprechen weiter davon, daß nicht die Macht entscheidend sei, sondern das Rechtsbewußtsein. Dieses Rechtsbewußtsein haben wir vierzehn Jahre lang in unserem Volk zu erwecken versucht, und es ist durch uns erweckt worden. Allerdings, ich glaube nun einmal nach den eigenen politischen Erfahrungen, die ich mit Ihnen gemacht habe, daß das Recht allein leider noch nicht genügt – man muß auch die Macht besitzen! (…)

Soweit Adolf Hitler. Warum die Rede von Otto Wels Ihrer Meinung nach zu den „großartigsten Reden des Parlamentarismus“ gehören soll, erschließt sich mir nicht, während Hitlers Antwort mir sehr fundiert scheint. Im übrigen ist es nicht redlich, ausgerechnet um dieses Ermächtigungsgesetz einen immerwährenden Zirkus zu veranstalten, denn in der Geschichte gab es sowohl im Deutschen Reich als auch in anderen Staaten in Zeiten großer Krisen Notstandsgesetze, also sogenannte Ermächtigungsgesetze; und dieses „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“ im März 1933 war sehr wohl berechtigt. Es wäre nur dann überflüssig gewesen, wenn in den vierzehn Jahren von 1919 bis 1933 die demokratischen Regierungen etwas greifbar Erfolgreiches hätten vorweisen können oder wenigstens eingeleitet hätten; das aber war nicht der Fall. Demokratien waren schon immer von Anfang an zum Scheitern verurteilt, wobei die Gegenwart den besten Anschauungsunterricht erteilt: Die demokratischen Parteien hatten von 1949 bis heute nicht vierzehn, sondern über 70 Jahre (!) lang Zeit, ihr Können zu beweisen; das Ergebnis ist nicht nur ein Trümmerfeld, das man wieder beseitigen könnte, sondern die absolute, nicht zu revidierende ethnische, geistige und kulturelle Vernichtung, vor der wir unmittelbar stehen.

Das Thema Ermächtigungsgesetz/Notverordnungen von damals und heute zum Vergleich: Just hier und jetzt werden Notverordnungen erlassen für eine Pandemie, deren Gefährlichkeit herbeigelogen wird. Dies ist ein kriminell erlassenes „Ermächtigungsgesetz“, das seinesgleichen sucht. Was aber nicht weniger kriminell und landesverräterischer ist, ist Merkels Handeln von je her. Ab September 2015 verübt Sie millionenfachen Rechtsbruch (Art 16a GG), indem sie ein Heer von fremden Völkern und Rassen in unser Land herein komplimentiert, unser Volksvermögen verschleudert und nicht nur das Restdeutschland, sondern ganz Europa zur afrikanischen Kloake macht; und dies unter Umgehung des Bundestages und o h n e Ermächtigungsgesetz!!! Ein Treppenwitz sondergleichen: Der Diktator Hitler handelte demokratisch, und die Demokratin Merkel nicht weniger despotisch als der Imperator Caligula. Und der Rechtsbruch und die Kloakierung unseres Vaterlandes dauern bis dato an und sollen weitergehen, bis Deutschland und das deutsche Volk endgültig vernichtet sind. Sogar demokratisch gewählte Ministerpräsidenten, wie z. B. Thomas Kemmerich (FDP) in Thüringen, die ihr nicht gefallen, erklärt sie en passant für nicht erwünscht! Wo sind denn jetzt die demokratischen Parteien, die schon damals von Hitler zurecht als Versager angeprangert wurden? Sind sie dieser politischen Ausgeburt Merkel in den Arm gefallen? Nicht doch! Wie Eunuchen vor dem Sultan in Bauchlage, so krochen und kriechen sie um das Stasi-Weib herum und stimmen der Völker und ihrer eigenen Vernichtung zu. Und wenn sie meinen, etwas kritisieren zu müssen, dann ist es – das Ermächtigungsgesetz von 1933!

Es scheint mir, als hätten Sie in der politisch korrekten Darstellung von Vergangenem den Blick für die Gegenwart verloren. Auch Ihre folgende Passage führt zu dieser Vermutung: „Die Regierung Hitler nutzte diese diktatorische Machtfülle ohne zu zögern aus. In einem Reigen von Gesetzen, die sie jetzt ohne Zustimmung des Reichstages erlassen konnte, beseitigte sie die Weimarer Demokratie. Die Länder wurden gleichgeschaltet, Gewerkschaften, Parteien, Verbände und Jugendorganisationen nach und nach verboten bzw. gedrängt, sich aufzulösen.“

Haben Sie denn immer noch nicht realisiert, daß sich die Weimarer Demokratie als Blindgänger erwiesen, und daß in der gegenwärtigen Demokratie um kein Jota weniger gleichschaltet wird, als es unter dem Nationalsozialismus geschah? Der Unterschied besteht darin, daß damals deutschfeindliche und das Volk spaltende Organisationen verboten wurden, während heute Deutschland liebende, das heißt patriotische Organisationen und Verbände verfolgt und verboten werden. Ob die Hilfsorganisation für nationale Gefangene (HNG) oder die Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ), die Deutsche Reichspartei (DRP), die Wiking Jugend und so weiter und so fort, – alles wurde und wird verboten; und was nicht verboten werden kann, weil es sich auf privatem Grund befindet (wie z. B. die einzige Gedächtnisstätte für deutsche Opfer in Guthmannhausen), wird kriminalisiert und terrorisiert. Die deutschfeindliche gleichgeschaltete Lügenpresse brauche ich wohl nicht besonders zu erwähnen. Oder sollten Sie von dieser auch noch nichts gehört haben?

Wenn Sie ferner schreiben, „Skeptische Katholiken irritierte Hitler durch den Abschluß des Konkordats mit dem Vatikan“, dann können nur jene Katholiken gemeint sein, die Punkt 24 des Parteiprogramms der NSDAP nicht kannten, wo es u. a. heißt: „Die Partei als solche vertritt den Standpunkt eines positiven Christentums, ohne sich konfessionell an ein bestimmtes Bekenntnis zu binden.“ Oder jene, die Hitlers Aufruf an das Volk, ausgestrahlt von den Volkssendern am 1. Februar 1933, nicht gehört hatten, wo er unter anderem sagte: „So wird es die nationale Regierung als ihre oberste und erste Aufgabe ansehen, die geistige und willensmäßige Einheit unseres Volkes wiederherzustellen. Sie wird die Fundamente wahren und verteidigen, auf denen die Kraft unserer Nation beruht. Sie wird das Christentum als Basis unserer gesamten Moral, die Familie als Keimzelle unseres Volks- und Staatskörpers in ihren festen Schutz nehmen.“ Natürlich konnte Hitler nicht voraussehen, daß sich sowohl katholische als auch Evangelische Kirche zu profanen deutschfeindlichen Parteien entwickeln würden, letztere zusätzlich mit pornographischem Inhalt angereichert, sonst hätte er uns allen das großzügige Reichskonkordat erspart.

Die deutschen Konzentrationslager durften bei Ihrer Dokumentation natürlich nicht fehlen. Allerdings vermisse ich den Hinweis, daß jedes kriegsführende Land Konzentrationslager hatte, die ersten Konzentrationslager nach dem I. WK auf europäischem Boden polnische KL waren, und daß die deutschen KL n a c h dem 2. WK. von den Alliierten weiterbetrieben und die „befreiten“ Deutschen zu Hunderttausenden zu Tode gequält wurden: allein in den ca. zwanzig Rheinwiesenlagern ließen die Westmächte über 1 Million Deutsche, darunter auch zahlreiche Frauen, verrecken, die im stalinistischen Gulag gar nicht mitgerechnet. Polens Tötungsbetrieb nach dem Kriege fand in nicht weniger als 1255 Lagern statt2, der tschechische in 2061 Lagern3. Aber da Sie das KL Dachau schon erwähnt haben, wo bleibt der Hinweis auf den Massenmord an Hunderten von unschuldigen Deutschen bei der „Befreiung“ dieses Lagers durch die Amerikaner?

Wie Sie sich zum Thema „Holocaust“, Auschwitz und zu den „Massentötungen außerhalb der Lager, z. B. durch Erschießungen“ ausgelassen haben, nun, da erspare ich mir besser jeden Kommentar und lasse es bei der Bemerkung bewenden: Josef Schuster oder Charlotte Knobloch hätten es nicht „besser“ machen können. Im übrigen, wer sich nicht blamieren will, der macht sich mit dem Studium der revisionistischen Literatur sachkundig (eine Medaille hat immer zwei Seiten), und zwar bevor er im Sinne der hier den Ton angebenden Anti-Deutschen das eigene deutsche Vaterland diskreditiert oder gar diffamiert. Ich meine, das ist nur recht und billig und nicht zuviel verlangt.

Auch die folgenden zwei Sätze sind nicht geeignet für seriöse Geschichtsvermittlung: „Hitler war im Sommer 1941 auf dem Höhepunkt seiner Macht. In dieser Situation befahl er den Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941.“

Für den, der von Geschichte keine Ahnung hat, heißt das nichts anderes als: Weil Hitler 1941 auf dem Höhepunkt seiner Macht war, befahl er so mir nichts, dir nichts, eben aus Machtgelüsten, den Angriff auf die Sowjetunion. Ich brauche Ihnen gewiß nicht zu sagen (denn sie wissen es selbst), daß es ein Präventiv-Angriff auf die Sowjetunion war, die mit einer ungeheuren Militärmacht an ihrer Westgrenze bereitstand, um Deutschland und Westeuropa bis an die französische Nordseeküste zu überrollen. Mit solchen Geschichten, die Sie von sich geben, sehr geehrter Herr Fritsche, tun Sie sich doch keinen Gefallen.

Ich gehe davon aus, daß Sie die hier von Ihnen bewertete Geschichte soweit kennen und demnach wissen, daß Ihr folgender Satz: „Daß Hitler in den nächsten Jahren [womit Sie ab 1936 meinten, d. V.] auf eine kriegerische Auseinandersetzung hindrängte, wissen wir heute aus Kenntnis der Archive genau“, schlicht und einfach die Unwahrheit ist (ich vermeide bewußt das Wort „Lüge“). Wenn Sie auf Ihrer Meinung beharren, dann nennen Sie bitte auch nur ein Dokument für Ihre Behauptung. Es gibt keinen einzigen seriösen Historiker, dem, eben durch Kenntnis der Archive, mittlerweile nicht bekannt wäre, daß Hitler langmütig und geduldig um einen Ausgleich mit den chauvinistischen Polen gerungen hatte, bis er gar nicht mehr anders konnte, als zum Schutz der drangsalierten Deutschen den Präventivschlag gegen Polen zu führen. Es ist Ihnen doch sicher kein Geheimnis, daß Polen, obgleich 1916 vom Deutschen Reich und Österreich-Ungarn zum Staat verholfen, gleich nach dem I. Weltkrieg Zig-Tausende Deutsche vertrieben und viele ermordet hatte, und daß polnische Insurgenten unter Korfanty, trotz Volksabstimmungen zugunsten Deutschlands, sich das deutsche Oberschlesien aneignen wollten; mit den bereits geraubten deutschen Landen Posen und Westpreußen, dem „Korridor“, war Polens Raubgier noch lange nicht befriedigt. Und als die Nationalsozialisten regierten, da träumte das größenwahnsinnige Polen, von England angestachelt, von der Einnahme Berlins und der Einverleibung fast des ganzen Deutschen Reiches.

Mit Recht sprechen Sie vom „Anschluß“ Österreichs an das Deutsche Reich, den der deutschösterreichische Bruderstamm ja schon gleich nach dem I. Weltkrieg, aufgrund des Selbstbestimmungsrechtes, angestrebt hatte, ihm von den Berufsdemokraten bekanntlich aber verweigert wurde. Warum aber bezeichnen Sie den Anschluß des Sudetenlandes an Deutschland, das auch völkerrechtlich durch das Münchner Abkommen abgesegnet war, als „Annexion“??? Unter Annexion versteht man eine widerrechtliche, gewaltsame Aneignung von fremdem Land. Wie eingangs schon erwähnt, bin ich Vertriebener, geboren in der Iglauer Sprachinsel, und möchte mir freundlich aber bestimmt diese falsche Darstellung verbitten. Das Sudetenland war, ist und bleibt deutsches Land! Und ich bekenne offen, Adolf Hitler und den Nationalsozialisten dankbar zu sein, denn der Völkerbund hatte uns verraten, und nur sie allein nahmen sich unserer Not an.

In Ihrer Passage über den alliierten Bombenkrieg schreiben Sie völlig richtig: „Er stellte den ersten Versuch einer neuen Art von Bombardement dar, mit dem die Zahl der zivilen Toten besonders wirkungsvoll erhöht werden konnte. Ein solcher Angriff traf z. B. fünf Monate später Dresden.“

Das war ’s dann auch schon, was Sie über Dresden zu sagen hatten, obwohl das furchtbare Los dieser Stadt, dieses Elb-Florenz, durch den gezielten Massenmord an mindestens 250.000 Zivilisten, nur mit Hiroshima und Nagasaki vergleichbar ist. Nahmen Sie Rücksicht auf die Lügen der Hofhistoriker, welche die Opferzahl auf ein Zehntel minimierten? Dafür gaben Sie die Bombenopfer von Darmstadt an: „Allein in dieser Nacht verloren über 5000 Menschen im Feuersturm ihr Leben.“ Warum mußten sie diese Opferzahl um mehr als die Hälfte der tatsächlich Umgekommenen verringern? Da kommt ja die ansonsten politisch korrekte Enzyklopädie Wikipedia der Wahrheit näher und gibt die zu Tode Gebombten mit 11500 an. Auch die Gesamtzahl der deutschen Opfer des alliierten Bombenterrors geben Sie mit „mindestens 500.000“ an, obgleich nach „amtlichen Unterlagen wenigstens 593.000 Zivilisten getötet“ wurden.4 Falls Sie der Meinung sind, Korrekturen wie diese seien Beckmesserei, dann ist dies nicht der Fall, weil aus dieser Angabe, wie aus fast allen anderen Ihrer Angaben der Trend zu ersehen ist, zu Lasten Deutschlands und der Wahrheit die Erwartungshaltung der offiziellen Geschichtsklitterer zu erfüllen.

Abschließend gebe ich zu bedenken: Die Jugend ist naturgemäß die Zukunft eines jeden Volkes. Die Zukunft aber wird verspielt, wenn die Jugend geschichtlich belogen, betrogen und gegen das eigene Volk aufgehetzt wird. Genau dies aber geschieht von offizieller Seite massiv. Gerade deshalb wäre es die oberste Pflicht eines jeden Deutschen – und nicht zuletzt die Pflicht des BdV! – die Jugend wahrhaftig aufzuklären. Alle Rücksichten jedweder Art – selbstverständlich auch pekuniäre, die bekanntlich leider oft eine große Rolle spielen – sind da fehl am Platze. Eine geschichtliche Darstellung, sofern sie sich „zeitgeschichtliches Dokument“ nennen will, darf nicht vom verlogenen deutschfeindlichen Zeitgeist angekränkelt sein. Ich bitte Sie, darüber nachzudenken.

Mit freundlichen Grüßen

gez. R. Heuschneider

1„Man kann sagen, daß der Friedensvertrag von Versailles den ewigen Krieg organisiert.“ Jacques Bainville, Frankreichs Kriegsziel, S. 57; Quelle: „Völkermord an den Deutschen“, Günter Zemella

2Auge um Auge, John Sack, Kabel-Verlag 1995

3Völkermord an den Deutschen, Günter Zemella, Klosterhaus-Verlag 2020

4Und Deutschlands Städte starben nicht, David Irving, Schweizer Verlagshaus, Zürich, 1967

Corona-Täuschung – die letzte Chance

10. 08. 2020

Offener Brief an
Redakteur Marcel Fürstenau
c/o Deutsche Welle
53110 Bonn

Betr.: Ihr Kommentar in der DW vom 3. 8. 2020: „Kein Demonstrationsverbot für Corona-Leugner.“

Herr Fürstenau,

Ihr Arbeitgeber, der Feindsender Deutsche Welle, macht dem für verlogene Berichterstattung treffenden Sammelbegriff „Lügenpresse“ alle Ehre. Ihr Kommentar, der symptomatisch für alle Kommentare der gesamten Lügenpresse steht, ist dafür ein gelungenes Beispiel.

Er beginnt schon mit einer Lüge. Mehrfach wird unter eingefügten Fotos von einer Teilnehmerzahl von 17.000 bis 20.000 gewitzelt, dabei bestand das von Ihnen so abfällig bezeichnete „aus ganz Deutschland angereiste bizarre Völkchen“, in Wahrheit aus ca. 1 Millionen Demonstranten! So dumm kann selbst ein Blinder nicht sein, eine Menschenmenge von dieser Größenordnung für ein paar Tausend zu halten; das gelingt offenbar nur Angestellten der Lügenpresse.

Und da Ihre mangelnde Wahrheitsliebe entlarvt ist, bedürfte es eigentlich keiner weiteren Worte mehr; doch Ihre nur mühsam gezügelte Wut über die Tatsache, daß immer mehr Menschen das inszenierte Hasardspiel „Coronavirus“ durchschauen sowie Ihre hochmütige und dümmliche Wortwahl über anständige Menschen, läßt mich noch ein wenig mit Ihrem Geschreibsel beschäftigen. Vielleicht sind Sie auch ärgerlich, weil Merkels hoch bezahlte Schlägertruppe Antifa gegen diese Übermacht kapitulierte; jene Bande, die gegen friedliche unterbesetzte Bürger und gegen Polizeibeamte mutig wird, weil letztere die Anweisung zum Deeskalieren, sprich: Sich-verprügeln-lassen, haben und zudem nach Meinung von Berufsdemokraten ohnehin „auf die Müllhalde“ gehören.

Allein die Überschrift Ihres Kommentars (von den angeblichen Corona-Leugnern), verführt zum Schmunzeln. Weder das „bizarre Völkchen“ von einer Million, das sich in Berlin „zusammengerottet“, noch die vielen weiteren Millionen, die an der Demo in Berlin nicht teilgenommen haben und aus mannigfachen Gründen zuhause geblieben sind, haben den Coronavirus jemals geleugnet oder bestritten, sondern lassen sich schlicht und einfach nicht wie eine Herde Schafe von einem Virus, der nicht gefährlicher als ein Grippevirus ist, ins Bockshorn jagen. Das Leugnen der relativen Harmlosigkeit des Coronavirus überlassen wir den Merkel-Anbetern, zu denen Sie offenbar gehören.

Wenn Sie forsch schreiben, „die im internationalen Vergleich niedrigen Zahlen von Infektionen und Todesfällen“ seien „der Lohn“ für Maskerade und Hysterie, dann ist das albernes Geschwätz, weil Behauptungen dieser Art völlig unbewiesen sind; und Ihre in folgenden Sätzen ausgedrückte Logik ist einfach umwerfend:

Die überwältigende Mehrheit der in Deutschland lebenden Menschen nimmt die Einschränkungen im Alltag mehr oder weniger begeistert in Kauf. Weil sie sich sicher ist: nur so läßt sich der Kampf gegen das Virus langfristig gewinnen.“

O heiliger Strohsack! „Die überwältigende Mehrheit“! Seit wann hat die überwältigende Mehrheit recht? Mitläufertum, Obrigkeitshörigkeit und abergläubische Wahnvorstellungen haben schon immer die „überwältigende Mehrheit“ zu Narren gemacht. Über ein halbes Jahrtausend hat die überwältigende Mehrheit in allen europäischen Ländern die Hexen verbrannt. Um den pandemischen Hexenvirus zu erkennen, bedurfte es keines modernen medizinischen Gerätes, denn man sah ja schon mit bloßem Auge – und alle haben es gesehen und konnten es beschwören – daß die Hexen mit dem Besenstiel auf den Blocksberg geflogen sind, um dort mit Satan Unzucht zu treiben. Und wer es nicht geglaubt hat, der war auch ein Corona-, Verzeihung, ein Hexenleugner und mußte selber daran glauben. Und so wie Sie heute, war sich die damalige überwältigende Mehrheit „sicher: nur so läßt sich der Kampf gegen das Hexenvirus langfristig gewinnen.

Das sei heute mit der damaligen Inquisition nicht zu vergleichen, meinen Sie? Doch, sie kluger Mann. Wahrheit ist immer Wahrheit und Lüge immer Lüge. Letztere zeigt sich nur immer in einer anderen Visage. Diesmal ist es die Visage „Coronavirus“ bzw. „Covid 19“. Und wer die tatsächlichen „Covidioten“ sind, das weiß die Wortschöpferin Saskia Esken am besten; sie braucht nur in den Spiegel zu schauen.

Für Sie war die Demonstration „ein grotesker Protest“, und gar „das Motto der Demonstration spricht Bände: ‚Das Ende der Pandemie – Tag der Freiheit‘. Mehr Ignoranz und Dummheit ist schwer vorstellbar.“ Das erinnert an Platons Höhlengleichnis. Einer der gefangenen Höhlenmenschen gelangt ans Licht, erkennt die Wahrheit und versucht, die in Finsternis und Wahnvorstellung gehaltenen Mitmenschen zu überzeugen, daß sie getäuscht werden. Diese jedoch können und wollen sich von der ihnen oktroyierten Vorstellung nicht lösen, und sehen in dem, der sie erlösen will, ihren Feind. Einer von den Ungläubigen, der sich für besonders klug hielt – sein Name ist erhalten geblieben, er hieß Marcel Fürstenau – rief, teils hochnäsig-erheitert, teils böse: „Mehr Ignoranz und Dummheit ist schwer vorstellbar!“ Er hatte recht, zwar anders, als er sich dies vorstellte, aber er hatte recht. Nur, was uns schier resignieren läßt, ist die Erkenntnis, daß selbst die Götter gegen Dummheit vergebens kämpfen.

Mit dem Satz: „Diese Demo war auch ein Triumph der Demokratie“, haben Sie endlich einmal ins Schwarze getroffen! Wann hat die Demokratie jemals etwas Gutes gebracht? Diese, besonders die seit Kriegsende bzw. seit Gründung der BRD bestehende, triumphierte letztendlich immer über Wahrheit und Gerechtigkeit, denn ihr Markenzeichen ist die Lüge. Die von der Corona-Pandemie ist vorläufig der letzte Baustein, und die von Ihnen so verlästerten Anzeichen geben Anlaß zu der Hoffnung, daß das Lügengebäude bald zusammenfällt und das Höhlenmenschen-Dasein bald der Vergangenheit angehört. Das nachfolgende Video gibt uns zu verstehen: Wenn wir jetzt nicht Widerstand leisten, könnte die letzte Chance vertan sein.

Mit unmaskierten Grüßen

Hans-Jochen Vogel – Ein ehrlicher Nachruf

Hans-Jochen Vogel ist tot. Er starb am 26. Juli 2020 im Alter von 94 Jahren in München.

De mortuis nil nisi bene – man soll Toten nur Gutes nachsagen, ein Zitat, das Chilon von Sparta, einem der sieben Weisen des antiken Griechenland, zugeschrieben wird. Ein frommer Spruch, der schon in der Vergangenheit so gut wie nie eingehalten wurde, und der von den zeitgenössischen Machern ins glatte Gegenteil verkehrt wird: Toten soll man ausschließlich Schlechtes nachsagen, wobei man allerdings nur tote Nationalsozialisten meint, an erster Stelle natürlich den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Hier, an dieser Stelle, soll dem verblichenen Vogel weder nur Gutes noch nur Schlechtes nachgerufen, sondern schlicht eine ehrliche Bilanz gezogen werden.

Zunächst sei das Negative im Leben des Verstorbenen erwähnt, das die Passauer Neue Presse vom 27. 7. 2020 mit der Überschrift ihres Nachrufes auf den Punkt brachte: Er war „ein Diener der SPD und der Demokratie“. Seine Stationen: Bundesbau- und Bundesjustizminister, eine kurze Zeit Regierender Bürgermeister von Berlin, zwölf Jahre lang Oberbürgermeister von München, SPD-Partei- und Fraktionschef. Als Kanzlerkandidat unterlag er 1983 zwar Helmut Kohl, dafür sammelte er emsig demokratische Punkte, wenn es um die Umsetzung jüdischer Politik in der BRD ging. Ob am 9. November 2003 die Grundsteinlegung des Jüdischen Zentrums in München, seine Einweihung am 28. Oktober 2005, die verschiedenen Jahres- und Gedenktage – immer war Vogel, geschmückt mit Kippa und jüdischen Auszeichnungen, an vorderster Front.

Auch als Schirmherr der Reemtsma-Wanderausstellung war er sich nicht zu schade; jene Lügenausstellung, in der die deutsche Wehrmacht jahrelang als „verbrecherisch“ verleumdet und die toten Wehrmachtsoldaten verunglimpft wurden, bis der aus Polen stammende Historiker Bogdan Musial nachwies, daß die belastenden Bilder in Wahrheit Mordopfer des sowjetischen NKWD zeigten. Die Ausstellungen verschwanden, die Lügen blieben.

In seiner Eigenschaft als Bundesjustizminister spielte Vogel, als es um die Verjährungsfrage bei Mord ging, eine unrühmliche Rolle. „In dieser Funktion machte er sich für die Verjährungsmanipulation stark.“1 Nachfolgend die im Namen des Rechts und der Demokratie verübten Rechtsbrüche.

Bis in die ersten Jahre der Nachkriegszeit betrug die Verjährungsfrist für Mord 20 Jahre, die Beendigung der Verfolgung angeblicher nationalsozialistischer Mörder wäre also am 8. Mai 1965 – 20 Jahre nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht – eingetreten. Schon allein, daß gegen deutsche potentielle Kriegsverbrecher die normale Verjährungsfrist angewandt wurde, aber für alliierte Kriegsverbrecher sich die Frage nach einer Verjährung erst gar nicht stellte, weil es nach den Londoner Statuten keine alliierten, sondern nur deutsche Mörder gab, ist, nach dem Gleichheitsgrundsatz, bereits der erste Rechtsbruch zulasten Deutschlands. Am 13. April 1965, kurz bevor die Verjährung eingetreten wäre, wurde mit dem vom deutschen(?) Bundestag erlassenem „Gesetz über die Berechnung strafrechtlicher Verjährungsfristen“ willkürlich rückwirkend auf den 1. Januar 1950 festgesetzt und so der Eintritt der Verjährung erst einmal bis zum 31. Dezember 1969 hinausgeschoben. Das war, nach dem elementaren juristischen Grundsatz nulla poena sine lege (keine Strafe ohne Gesetz), der zweite plumpe Rechtsbruch. Hinzu kommt die dreiste Antwort auf die Frage, warum gerade der 1. Januar 1950 als Stichtag? Zyniker meinten, die Strafverfolgung habe vom 8. Mai 1945 bis zum 1. Januar 1950 „geruht“. Das war eine Lüge, eine makabre dazu; denn in diesem Zeitraum wurden allein von den drei Westalliierten (die sowjetischen an Deutschen verübten Verfolgungen und Justizmorde gar nicht mitgezählt) ca. 60.000 Deutsche verurteilt, davon 486 Todesurteile vollstreckt.

1969 erhob sich die Verjährungsfrage erneut, und so wurde eine Verjährungsfrist von 30 Jahren beschlossen. Wahrscheinlich kamen die Polit-Attrappen sich selber schon lächerlich vor. Den Mut, deutschfeindlichem Ansinnen zu widerstehen, hatten sie nicht, stets aufs neue eine Verlängerung beschließen wollten sie aber auch nicht, also hoben sie am 3. Juli 1979 die Verjährung für Mord gänzlich auf. Nun erst waren die auserwählten Weltenlenker zufrieden. Wie man sieht, ist die Rechtsverwilderung in der BRD von Anfang an Tradition, und Hans-Jochen Vogel hat tatkräftig dazu beigetragen.

Doch wie eingangs erwähnt, soll dem Verstorbenen Gerechtigkeit widerfahren, d. h. das Positive in seinem Leben soll nicht unerwähnt bleiben. Bei der o. g. Grundsteinlegung des jüdischen Zentrums am St. Jakobsplatz in München soll er gesagt haben: „Ich habe das NS-Gewaltregime als Kind, als Jugendlicher und Soldat noch selbst miterlebt.“2 Respekt vor so viel Bescheidenheit! Denn Vogel hat den Nationalsozialismus nicht nur miterlebt, sondern eifrig mitgestaltet: „Als HJ-Führer drillte er die Jugend auf Regimetreue, dann kämpfte er als Unteroffizier in jener Wehrmacht, die heute per Wanderausstellung – unter Vogels Schirmherrschaft – als „verbrecherisch“ gebrandmarkt wird. Auch Vogels familiäres Nest war braun. Sein Vater, Dr. Hermann Vogel, diente Hitler als Dozentenbundführer an der Universität Gießen. Erst 1945, nach der deutschen Kapitulation, entwickelte sich HJ Vogel zum Widerstandskämpfer post festum.“3

Aber auch sämtliche demokratischen Zeitgenossen plus alle etablierten Medien üben falsche Bescheidenheit und unterschlagen ausgerechnet Hans-Jochen Vogels produktive Jugendjahre. Gerade mal eben geben sie zu, daß er 1923 geboren ist und, ähh, na ja, also, hm, gleich nach dem Krieg sein Studium begonnen hat. Aber dann, wie oben bereits aufgezeigt, zimmerte er Schlag auf Schlag sein demokratisches BRD-Leben. Und die ARD singt mittels Filmaufzeichnungen den Hymnus auf ihn. Was war nun einer der Höhepunkte seines Schaffens? „Der Fall der Mauer“, verrät die ARD. Eine kurze Filmszene von 1989 wird eingeblendet, in der Hans-Jochen Vogel am Rednerpult steht und mit lauter Stimme den triumphalen Erfolg vermeldet: „Diese Entscheidung bedeutet – daß die Mauer – nach 28 Jahren – ihre Funktion – verloren hat!“ Wie wuchtige Hammerschläge fällt der rhetorisch kunstvoll unterbrochene Satz. Bei allem Respekt, eine Szene wie diese sollte einem heimgekehrten Feldherrn Gaius Julius Cäsar vorbehalten bleiben, der vom siegreich beendeten Gallischen Krieg berichtet, angesichts der Tatsache, daß weder Vogel noch andere etablierte Demokraten um den Mauerfall gekämpft hatten, sondern nur in letzter Sekunde auf den in die Zielgerade einfahrenden „revanchistischen“ Zug aufgesprungen waren. Noch am 3. 10. 1989 hatte Vogel seinem Mißmut über den bevorstehenden Mauerfall freien Lauf gelassen: „Die Ablehnung des leichtfertigen und illusionären Wiedervereinigungsgeredes findet auch außerhalb der SPD mehr und mehr Zustimmung.“4 Erinnerungen werden wach an Helmut Kohl, den gewaltigen „Kanzler der Einheit“, den so manche Pfeifen verträumt mit dem eisernen Kanzler verglichen, und der einst, ach, so weise orakelte: „Einen deutschen Nationalstaat im Sinne Bismarcks wird es nicht mehr geben, weil niemand in Ost und West ein so wiedervereinigtes Deutschland mit 80 Millionen Einwohnern will.“5 Daß Kohl offenbar vergessen hatte, daß die Ostgebiete wie Pommern, Schlesien, Ost- und Westpreußen etc. ebenso wie Mitteldeutschland, die ehemalige DDR, zu Deutschland gehören, sei ihm aus Gründen der Pietät nachgesehen und nur am Rande vermerkt. Und überhaupt, warum sollte Kohl klüger als Vogel gewesen sein? Das wäre undemokratisch, weil es die Lehre von der Gleichheit in Frage stellen würde.

Mit dieser Betrachtung schließen wir den Nachruf auf den verblichenen HJ Vogel und ihn selber in unser Gebet mit ein. Requiescat in pace!

1Prominente ohne Maske, FZ-Verlag München, 1985

2Nation & Europa, Januar 2004, S. 17

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4Zitiert von Lothar Groppe „Wider das Vergessen von unbequemen Fragen“ in Erinnerung und Abwehr, Nr. 4, 1994, S. 37; Quelle: Der Große Wendig Nr. 4

5ebenda