Blinder Haß auf Ursula Haverbeck

Norbert Frei, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Jena, brachte im Jahr 2000 mit vier seiner Kollegen die „Kommandanturbefehle“ heraus. Hätte der für die politische Korrektheit lebende und bezahlte Mann gewußt, daß er damit die Büchse der Pandora öffnete, er hätte es nie und nimmer getan. Die mutige 90-jährige Greisin Ursula Haverbeck prüfte nämlich die Befehle und kam zu dem Schluß, daß Auschwitz ein Arbeitslager und kein Vernichtungslager war. Für diese ihre gewaltfreie Meinung muß sie nun jahrelang ins Gefängnis. Und Frei? Was meint er dazu? Seine Kolumne im Besatzer-Lizenzblatt Nr. 1, der Süddeutschen Zeitung, vom 22. Juli 2018, mit der Überschrift Hitlerliebe – Politik, gibt Antwort.

Schon der Beginn der Kolumne beginnt mit einer bekannten Lüge: ein Foto, das Ursula Haverbeck bei ihrem Verfahren im Amtsgericht Tiergarten zeigt, ist unterschrieben mit: „Holocaustleugnerin Haverbeck.“ Wahrheitsgemäß müßte es heißen: „Holocaustbestreiterin Haverbeck“. Nur wer der deutschen Sprache nicht mächtig oder aber bösartig ist, setzt „bestreiten“ mit „leugnen“ gleich. Beide Wörter haben aber einen völlig anderen Sinn, in vorliegendem Falle: nur wer an den Holocaust glaubt und dennoch sagt, er habe nicht stattgefunden, der „leugnet“, wer hingegen, so wie Ursula Haverbeck, überzeugt ist, noch dazu mit fundierten Argumenten, den Holocaust habe es nicht gegeben, der bestreitet ihn. Das ist ehrlich und der Menschenwürde gerecht. Einen solchen Menschen als Lügner zu bezeichnen ist unehrenhaft, diffamierend, beleidigend, verlogen.

Und schon mit dem ersten Satz der Kolumne legt Norbert Frei Zeugnis von seiner Moral ab, er schreibt: „Weil der ‚Führer‘ es nicht wollte, habe der Judenmord nie stattgefunden, sagt Ursula Haverbeck. Die fast 90-Jährige sitzt deshalb zu Recht im Gefängnis.“ Nur wegen ihrer eigenen und absolut gewaltfreien Meinung sitzt Ursula Haverbeck, nach Meinung Norbert Frei’s, „zu Recht“ im Gefängnis. Bekanntlich haben wir nach Art. 5 GG zwar die Meinungsfreiheit, die aber vom Besatzerregime BRD sofort mit dem Sondergesetz § 130 StGB wieder aufgehoben wird. Ist Norbert Frei überhaupt klar, daß er und seinesgleichen heute genau das als rechtmäßig propagieren, was sie dem längst vergangenen Nationalsozialismus als ein Verbrechen vorwerfen, nämlich Menschen einsperren, nur weil diese eine Meinung haben, die dem Regime nicht gefällt?

Der Kolumnist Frei scheint kein Freund zu sein von eigenem Denken, von Beständigkeit, Treue und Geradlinigkeit, von Tugenden, die Ursula Haverbeck auch in unpopulären Zeiten lebt, sondern ein Anhänger der unbedingten politischen Korrektheit; deshalb höhnt er die ehrenhafte Frau als eine „der von klein auf indoktrinierten Kinder des ‚Dritten Reiches‘ “ und redet der gedankenlosen, billigen Anpassung das Wort:

Zum Glück setzte bei den meisten aus dieser Generation, die als ‚Flakhelfer‘ oder ‚Blitzmädel‘ eben noch geglaubt hatten, ihr Leben opfern zu müssen für ‚Führer, Volk und Vaterland‘, schon im Frühjahr 1945 ein Umdenken ein. Die nach Freiheit und Lässigkeit duftenden Angebote vor allem der Amerikaner erleichterten das: Kaugummi und Swing, Lucky Strikes und Demokratie – wo Reeducation derart attraktiv daherkam, fiel es gerade den jungen Deutschen in der Regel nicht schwer, sich aus dem braunen Bann zu lösen. Ursula Wetzel allerdings hielt weiter zum ‚Führer‘.“

Norbert Frei hat anscheinend vergessen, daß auch er ein „von klein auf indoktriniertes Kind“ ist. Allerdings, mit Kaugummi und Luky Strikes brauchte der 1955 Geborene freilich nicht mehr billig geködert zu werden, seine Indoktrination besorgten vermutlich geschichtsklitternde Schullehrer, vor allem die der „Frankfurter Schule“. Auch scheint es ihm ein Rätsel zu sein, warum die für ihn „nach Freiheit und Lässigkeit duftenden Angebote vor allem der Amerikaner“ für rechtschaffene Menschen eher nach dem Verwesungsgeruch der Dekadenz riechen.

Seine nachfolgende Klage: „Die Zahl der Menschen, die in Auschwitz insgesamt zu Tode gebracht wurden, beläuft sich auf etwa 1,1 Millionen. Das alles kann heute jeder wissen, der es wissen will (…)“ – stellt die Frage nach seiner Redlichkeit. Denn er weiß sehr wohl, verschweigt es aber, daß diese „offenkundige“ Opferzahl erst seit 1990 gilt; vordem war nämlich eine „offenkundige“ Opferzahl von 4 Millionen in Stein gemeißelt, und wer sie bezweifelte, wurde als „Holocaustleugner“ bestraft. Freilich, bestraft zu werden hätte Norbert Frei nicht passieren können, der Mann pflichtet immer nur dem bei, was das BRD-System beliebig vorgibt, gestern 4 Millionen, heute 1,1 Millionen. Und morgen? „Das kann heute jeder wissen, der es wissen will“, wichtig ist nur, sich zur gegebenen Zeit bei der entsprechender Behörde oder dem Staatsanwaltschaft zu erkundigen, welche Zahl gerade als offenkundig gilt. Und selbst dann ist man vor Strafe nicht sicher, weil jeder Richter willkürlich die Holocaust-Religion auslegt und danach urteilt; eine Rechtssicherheit gibt es nicht mehr. Norbert Frei verschweigt auch geflissentlich, daß die offizielle Seite eine Reduzierung der Auschwitz-Opferzahl nur auf massiven Druck der Revisionisten vornahm; diesmal um 3 Millionen, was aber noch nicht das letzte Wort sein kann. Von sich aus hat die offizielle Seite bekanntlich nicht das geringste Interesse, der Wahrheit näherzukommen, sondern vielmehr wehrt sie sich vehement dagegen.

Die Passage der Kolumne, wo Norbert Frei auch den 1999 verstorbenen Ehemann der Ursula Haverbeck in unanständiger Weise (das „ominöse Paar“) mit hineinzog, übergehen wir. Es genügt die Feststellung, daß Anstand und gutes Benehmen sich selten zu jenen Personen verirren, die vom System auf politisch Andersdenkende losgelassen werden.

Daß es Menschen gibt, die, wie Ursula Haverbeck, selbständig denken und es wagen, ihre nicht-konforme Meinung auch zu sagen, muß einem Menschen wie Frei, der als Uni-Professor sein Brot nur mit Wiederkäuen der offiziösen Phrasen verdienen kann (andernfalls hätte er schon längst seinen Hut nehmen müssen), unverständlich sein; unheimlich wird es ihm bei dem Gedanken, daß Ursula Haverbeck Ihre Gedankenfreiheit so hoch einschätzt, daß sie sogar bereit ist, dafür ins Gefängnis zu gehen. Ihr furchtloses Eintreten für ihre Überzeugung nennt er „Unverfrorenheit“ und läßt ihn „beinahe sprachlos zurück“. Daß diese außergewöhnliche Dame aber die von ihm, Norbert Frei, herausgegebene Edition der „Kommandanturbefehle“ genau gegenteilig bewertet, als er mit seiner Herausgabe beabsichtigt hatte, macht ihn offenbar wütend:

Ein Redakteur des ARD-Magazins ‚Panorama‘ hatte mir berichtet, die alte Dame ergötze sich an einer Edition, die ich im Jahr 2000 mit vier Kollegen herausgegeben hatte, an den ‚Standort- und Kommandanturbefehlen der Konzentrationslagers Auschwitz 1940 – 1945‘. Dazu muß man wissen, daß es sich bei dem Buch um eine Sammlung hektographierter Anweisungen handelt, die den täglichen Dienstbetrieb in Auschwitz regelten und einen relativ großen Verteiler hatten. Es sind also gerade keine hochgeheimen Anordnungen für den Judenmord. Doch angesichts des Wenigen, was aus dem Lagerkomplex überhaupt an Schriftgut erhalten blieb, sind die Dokumente von besonderem Wert – auch, weil sie wohl Hinweise auf den Einsatz von Zyklon B enthalten und mahnende Worte an die SS-Leute zur Vorsicht im Umgang mit dem Gift.“

Diese Zeilen entbehren nicht einer gewissen Komik, denn man gewinnt den Eindruck, als leite Frei aus seiner Edition das Recht ab, zu bestimmen, daß die Leser der Kommandanturbefehle diese genauso zu beurteilen hätten, wie er selber sie beurteilt. Doch sein Bemühen mißglückt kläglich, denn die „Hinweise auf den Einsatz von Zyklon B“ und die mahnenden Worte an die SS-Leute zur Vorsicht im Umgang mit dem Gift“ sprechen in keiner Weise gegen, sondern eher für die revisionistische Version der Frau Haverbeck; oder will Norbert Frei etwa die offenkundige Tatsache leugnen (diesmal ist das Wort „leugnen“ richtig angewendet!), daß die Kleider der Häftlinge mit Zyklon B begast wurden, um sie von den Typhus übertragenden, todbringenden Läusen zu reinigen? Will er etwa behaupten, daß das Gift Zyklon B, wegen seiner Gefährlichkeit bei unachtsamer Handhabung, mahnende Worte an die SS-Leute zur Vorsicht im Umgang mit dem Gift nicht voll und ganz rechtfertigten?

Mit den folgenden letzten beiden Sätzen seiner Kolumne gibt sich Professor Norbert Frei als Anhänger eines Verhaltens zu erkennen, das schon vor sehr langer Zeit von schlauen Klostermönchen her bekannt ist, und das man etwa Biberitis nennen könnte. Bekanntlich wurden früher von der Katholischen Kirche die Fastenregeln streng eingehalten, vor allem in der Karwoche war der Fleischverzehr verboten, Fisch jedoch nicht. Weil aber genußsüchtige Mönche auch in jenen Tagen auf Fleisch nicht verzichten und dennoch nicht sündigen wollten, erklärten sie den Biber, wegen seines flossenähnlichen Schwanzes, kurzerhand zum Fisch – und verzehrten ihn ohne Gewissensbisse. Welcome Refugees“-Jubler machen es genauso. Weil sie selbst illegale Asyltouristen und potentielle Terroristen nicht abgeschoben haben möchten, behaupten sie treuherzig, daß es illegale Menschen gar nicht gäbe: „Kein Mensch ist illegal.“ Und dieses Prinzip wendet auch Prof. Norbert Frei an, indem er der Meinung der Revisionisten das Etikett „Nicht-Meinung“ aufklebt; er schreibt: „Doch den Holocaust zu leugnen ist keine Meinung. Es ist ein Unrecht, auf das in Deutschland die Strafe steht.“ Liegt da nicht eher die Vermutung nahe, daß das Bejahen des Holocaust keine Meinung, sondern ein vorauseilend gehorsames bloßes Nachplappern ist? Aber wir wollen uns der Biberitis nicht befleißigen, die überlassen wir Norbert Frei und den Seinen, und wenn er an den Holocaust glaubt, so ist es seine absolut legitime Meinung, die er, gemäß Art. 5 GG, selbstverständlich vertreten mag, ohne deshalb bestraft zu werden. Nur sollte er sich hüten, selbständig denkende Menschen, die nicht seiner Meinung sind, zu maßregeln und sich dabei noch im Ton vergreifen. Darüber hinaus gar Beifall zu klatschen, weil eine 90 Jahre alte Greisin wegen ihrer eigenen Meinung für Jahre eingesperrt wird, kann nur der Ausdruck blinden Hasses sein und zeigt die Verrohung der Vertreter des BRD-Systems in erschreckender Weise auf.

Schnapsdrossel Jean-Claude Junker

Kein Dokument könnte das von Polit-Narren verseuchte und mißbrauchte Europa eindringlicher vorführen, als es der Alkoholiker Jean-Claude Junker, seines Zeichens Präsident der EU-Kommission, am 12. 7. 2018 während des Nato-Gipfels in Brüssel tat. Stockbesoffen, taumelnd und dümmlich grinsend begrüßte er die Staatschefs der EU-Länder, indem er sie „liebevoll“ ohrfeigte und/oder küßte; kurzum, er benahm sich wie ein als Mensch verkleideter Affe in der afrikanischen Savanne, der die vergorenen Früchte eines Marulabaumes gefuttert hat. Und die Laufburschen in Schlips und Kragen nahmen es hin, wie es etwa die sowjetischen Kommissare hingenommen haben mochten, wenn sich der „große Führer“ Josef Stalin so benommen hätte. Aber letztere kamen nicht in die Verlegenheit, weil Stalin sich zwar wie ein beherrschtes Monster, doch nie wie ein Affe aufgeführt hatte.

Nun könnte man fragen, wieso im täglichen Leben der mit Alkohol im Blut überführte Führer eines Fahrzeuges bestraft wird, hingegen der diktatorisch kommissarische „Führer“ von Europa, der 28 europäische Länder an die Wand fahren will, nicht? Die Antwort dürfte sein, weil es – zu Recht! – nicht sein darf, daß der Alkoholsünder im Straßenverkehr Leben und Gesundheit anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet, hingegen Europas „Führer“ getrost mit vernebeltem Hirn sein Amt ausüben darf, sofern er noch fähig ist, den ihm gegebenen Auftrag, nämlich 500 Millionen Europäer im wahrsten Sinne des Wortes zu entseelen, auszuführen. Generell lehrt uns die Geschichte, daß Alkoholiker – im Gegensatz zu Staatsmännern, die (wie etwa Adolf Hitler dazumal) ein mäßiges Leben führen oder gar Anti-Alkoholiker sind – wegen ihrer Hemmungslosigkeit den Hintergrundmächten außerordentlich dienstbar sind. Winston Churchill ist dafür ein Beispiel. Er liebte es, schottischen Whisky und Champagner eimerweise zu saufen, und als sein jüdischer Freund, Sir Henry Strakosch, ihn von seinen, Churchills, Schulden befreite, da beugte er sich den Wünschen des Anti-Nazi-Council und fügte seinem Alkoholkonsum deutsches Blut in Strömen hinzu. Doch dies nur am Rande.

Es heißt, der Alkohol löse die Zunge, und Kinder und Betrunkene sagten die Wahrheit. In diesem Sinne krächzte die Schnapsdrossel Juncker schon seit jeher trunkene Hohn- und Spottlieder auf die europäischen Völker, wie zum Beispiel:

Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was dann passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“ („Spiegel“ Nr. 52/1999)

Ferner:

Nichts sollte in der Öffentlichkeit geschehen. Wir sollten in der Euro-Gruppe im Geheimen diskutieren. (…) Die Dinge müssen geheim und im Dunkeln getan werden. Wenn es ernst wird, müssen wir lügen.“ (Fokus, Nr. 19/2011)

Wie also Juncker schon seit Jahren selber bekundet, verrät und betrügt er (im Auftrag der Hintergrundmächte) die Völker Europas schamlos. Und die politisch Verantwortlichen der meisten europäischen Länder, allen voran die BRD, machen diesen Verrat wissend und eifrig mit. Und was sagt die Lügenpresse, das Sprachrohr dieser Verräter, dazu? Verschweigen können sie nicht mehr, daß ein Trunkenbold und eine Fingernägel kauende Neurotikerin die Geschicke Europas entscheidend lenken, also wird versucht, den Schnapsdrossel-Skandal auf ein milderes Gesundheitsproblem zu verlagern, was sich bei ntv so liest: „Alkohol? Krank? – EU-Kommisasionspräsident hat beim Nato-Gipfel in Brüssel zeitweise gesundheitliche Probleme gehabt.“ Aha, Juncker, der tragisch Kranke.

Die heute den altrömischen Imperator Caligula milde belächeln, weil er sein Lieblingspferd Incitatus zum Konsul ernannt hatte, finden es offenbar ganz in Ordnung, daß die hinter den Kulissen die Welt neu ordnenden Imperatoren eine Schnapsdrossel zum „Führer“ Europas gemacht haben.

Stauffenberg – eine unappetitliche Legende

Diesen Monat jährt sich das Stauffenberg-Attentat zum 74. Mal. Daß die verräterische BRD, welche den verlorenen Krieg, die Knebelung und schließliche Auflösung Deutschlands als „Befreiung“ feiert, den Attentäter des 20. Juli 1944, Claus Graf Schenk von Stauffenberg, zum Heiligen erklärte, ist verständlich, daß aber manchmal auch in vaterlandsliebenden Kreisen Stauffenberg Respekt gezollt oder er gar als Held gefeiert wird, ist unverständlich und peinlich. So war vor nicht allzulanger Zeit im Editorial eines an sich empfehlenswerten zeitgeschichtlichen Magazins die Person Stauffenberg durchaus positiv angedeutet. Anlaß genug, nochmals kurz darauf hinzuweisen, wer Stauffenberg war.

Von Stauffenberg war im Juni 1944, einen Monat vor dem Attentat, zum Oberst befördert und zum Stabschef des Generalobersten Fromm ernannt worden, was ihm die Möglichkeit des direkten Zutritts zu Hitler in dessen ostpreußischem Hauptquartier, „Wolfsschanze“ bei Rastenburg, ermöglichte. Dort nahm er am 20. Juli 1944 an einer Besprechung teil, in seiner Aktentasche eine Bombe, die er unauffällig an der Hitler zugekehrten Seite des Eichensockels des Tisches im Kartenraum abgestellt hatte, wo der Führer und Reichskanzler mit hohen Offizieren die Kriegslage erörterte. Die Bombe war so eingestellt, um 10 Minuten nach dem Abstellen zu explodieren. Mit dem Vorwand, telefonieren zu müssen, verließ er den Besprechungsraum. Nachdem die Bombe hochgegangen war, flog er nach Berlin in der Überzeugung, Hitler getötet zu haben. Bekanntlich wurde Hitler nur leicht verletzt, doch von den 24 im Raum befindlichen Personen wurden vier Offiziere getötet, die anderen Personen fast alle schwer verletzt. Die Getöteten waren Regierungsrat Dr. Heinrich Berger, Generalmajor Heinz Brandt, Generaloberst Günther Korten und General der Infanterie Rudolf Schmundt. Ehre ihrem Andenken! Dr. Berger war 39 Jahre alt, als er von Stauffenbergs Bombe zerrissen wurde. Er war weder NSDAP-Mitglied noch NS-Anhänger, sondern allein wegen seiner herausragenden Fähigkeiten als Stenograph ins Führerhautquartier berufen. Das heimtückische Attentat machte seine junge Frau zur Witwe und vier seiner Kinder zu Halbwaisen. Heinz Brandt, ein vorbildlicher und hochdekorierter Offizier und Olympia-Sieger 1936 im Springreiten, wurde nur 37 Jahre alt. Er hinterließ eine junge Frau und einen neun Jahre alten Sohn. Günther Korten, Ritterkreuzträger, wurde 45 Jahre alt. Nach der Beurteilung eines Vorgesetzten war er „als ehrlicher und gerader Charakter bekannt“. Auch dessen Familie hat Stauffenberg zerstört. Und Rudolf Schmundt, 48 Jahre alt, hinterließ eine junge Frau als Witwe sowie seine zwölf und siebzehn Jahre alten Töchter und die vier und 13 Jahre alten Söhne.

In der offiziellen Literatur heißt es beispielsweise, er, Stauffenberg, habe Hitler beseitigen wollen, „koste es, was es wolle“.1 Hier beginnt schon die Lüge, denn tatsächlich durfte nach Stauffenbergs Kalkül seine Tat wohl zahlreiche unschuldige Menschenleben kosten, nur nicht das eigene Leben, das war ihm doch zu teuer. Zudem stellte sein Plan das Gelingen des Attentats von vornherein in Frage, denn in zehn Minuten, auf die der Zeitzünder eingestellt war, kann viel geschehen, so auch hier: Einer der Offiziere im Kartenraum hatte die Aktentasche, die ihn störte, beiseitegeschoben, sodaß Hitler von der Gewalt der Explosion geschützt war. Hätte Stauffenberg nichts dem Zufall überlassen und er auf Nummer Sicher gehen wollen, hätte er Hitler mit einer Pistole getötet und anschließend sich selbst, aber dann hätte das von Hitler „befreite“ Deutschland auf seine, Stauffenbergs „kostbare“ Person verzichten müssen, womit er sich offenbar nicht abfinden konnte; er wollte sich nach Hitlers Tod für „höhere Aufgaben“ bereithalten. Vor allem aber war seine Tat sittlich verwerflich, denn besonders in schweren Kriegsjahren verrät kein Ehrenmann sein Volk und opfert nicht planlos seine Kameraden. Wenn heutige Politiker gegenwärtige Attentäter bzw. skrupellose Terroristen vollmundig als „feige“ bezeichnen, obwohl die sich selbst mit in die Luft sprengen, dann war Stauffenberg, sein eigenes Leben schonend, das anderer ungezielt vernichtend, erbärmlich feige. Treffend äußerte Hitler sich nach dem Attentat folgendermaßen: „Diese Verschwörer haben nichts von Revolutionären an sich. Sie sind nicht einmal Rebellen. Wenn dieser Stauffenberg eine Pistole gezogen und mich niedergeschossen hätte, dann wäre er ein Mann gewesen. So aber ist er ein erbärmlicher Feigling.“2 Und wie haben Deutschlands Feinde Stauffenbergs Verrat beurteilt? Ähnlich wie Hitler. „So schrieb die New York Times am 9. August 1944, durch den Sprengstoffanschlag auf Hitler werde man eher an ‚die Atmosphäre der finsteren Verbrecherwelt‘ als an jene erinnert, die man ’normalerweise in einem Offizierkorps eines Kulturstaates erwarten könne (…) Das Oberhaupt des Staates und den Oberkommandierenden seiner Armee zu entführen oder zu töten – mit einer Bombe, der typischen Waffe der Verbrecherwelt‘, sei geradezu empörend.“3 Die US-Zeitung Herald Tribune konstatierte, „im allgemeinen bedauern es die Amerikaner keinesfalls, daß Hitler von der Bombe verschont wurde und nun sich persönlich seiner Generale entledigt. Außerdem haben die Amerikaner mit Aristokraten nichts am Hut, ganz besonders nicht mit solchen, die Dolchstöße ausführen.“4 Auch Churchill, einer der in jenen Jahren kriegstreibendsten Figuren Europas und Premierminister jenes Großbritannien, um dessen Gunst die deutschen Verräter buhlten, zeigte seine Verachtung: „Nicht nur die einst stolzen Armeen werden an allen Fronten zurückgedrängt, sondern auch in der Heimat haben sich gewaltige Ereignisse zugetragen, die das Vertrauen des Volkes und die Treue der Truppen in ihren Grundfesten erschüttern müssen. Die höchsten Persönlichkeiten im Deutschen Reich morden einander oder versuchen dieses, während die von Rache erfüllten Armeen der Alliierten ihren Ring immer enger schließen. Diese Vorgänge in Deutschland sind Kundgebungen einer inneren Erkrankung. So entscheidend sie sein mögen, wir dürfen unser Vertrauen nicht in sie, sondern in unseren eigenen starken Arm und die Gerechtigkeit unserer Sache setzen.“5

Stets hatten die Alliierten mit aller Deutlichkeit bekundet, daß sie niemals im Traum daran dachten, mit Deutschland einen Kompromißfrieden zu schließen, sie wollten einzig und allein seine Vernichtung, ob mit oder ohne Hitler. Das war auch Stauffenberg und allen Mitverschwörern bekannt, denn schon im Januar 1943, anderthalb Jahre bevor er seine Bombe legte, hatten die Alliierten auf der Konferenz in Casablanca die „bedingungslose Kapitulation“ Deutschlands beschlossen. Stauffenberg war also nicht nur sittlich und charakterlich von zweifelhafter Art, sondern auch ausgesprochen naiv. Spekulationen, ob diese Mängel vielleicht seiner Kopfverletzung zuzuschreiben seien, sind freilich müßig. Stauffenberg war im Februar 1943 der 10. Panzerdivision in Tunesien zugeteilt worden und wurde am 7. April desselben Jahres schwer verwundet, als er in ein Minenfeld lief. Er verlor ein Auge, seine rechte Hand und zwei Finger der linken. Professor Sauerbruch bewahrte ihn vor der drohenden Erblindung und konnte ihn wenigsten nach außen hin wieder herstellen.

Schließlich war das Attentat auch in Bezug auf die Kriegslage jener Tage verantwortungslos, mehr noch, es war ein Dolchstoß nicht nur in den Rücken der Kriegsführung, sondern auch der kämpfenden Front. Nach Meinung namhafter Historiker6 hätte ein Gelingen des Anschlags auf Hitler höchstwahrscheinlich zu einem Bürgerkrieg geführt, was einen Zusammenbruch der Ostfront nach sich gezogen und „nicht nur den Abtransport von weiteren Millionen deutscher Soldaten in die Todeslager der russischen Gefangenschaft, sondern auch die Evakuierung unzähliger Frauen und Kinder – wie die Wehrmacht sie 1945 vollbringen konnte – verhindert, die in den Ostgebieten des Reiches ansässig oder infolge des westlichen Luftterrors dorthin evakuiert worden waren.“7 Sowohl Generaloberst Jodl als auch der letzte Reichspräsident, Großadmiral Dönitz, vertraten vor dem IMT in Nürnberg die Ansicht, „daß allein durch die Fortsetzung der Kampfhandlungen Millionen von Greisen, Frauen und Kindern sowie ein Großteil des Ostheeres dem Zugriff der sowjetischen Soldateska entzogen werden konnten: ‚Die Kampferfahrungen, die man im Osten gemacht hatte, zeigten, daß man einer Bestie von einem Gegner gegenüberstand, den man mit gutem Gewissen nicht auf den Heimatboden lassen durfte, weil es damals bereits klar war, daß dieser Gegner die Männer nach Sibirien schicken, die Frauen vergewaltigen und alles plündern würde, was in seine Hände fiel. Das waren die Erfahrungen, die unsere Soldaten in Bulgarien, Rumänien und Polen mit den Russen gemacht und die sich tief in ihr Gedächtnis eingegraben hatten.‘ Außerdem konnte nur so der von Stalin vorgesehene Durchmarsch der Roten Armee bis an den Rhein und damit die Bolschewisierung ganz Mitteleuropas verhindert werden.“8

Von allen Seiten beleuchtet kann das Attentat des 20. Juli nur als unsittlich, feige, verantwortungslos und naiv bezeichnet werden, was nachträglich auf grausame Weise seine bittere Bestätigung findet: Selbst nach dem Krieg und nach Hitlers Tod haben die Alliierten Millionen deutsche Menschen gemordet – auf den Rheinwiesen, in den tschechischen, polnischen und sowjetischen Vernichtungslagern, bei der Vertreibung von zwölf Millionen Deutschen und der damit einhergehenden Massakrierung von drei Millionen. Damit haben sie postuliert, daß es ihnen wahrhaftig nicht um Hitler ging. Und das gegenwärtige hilfswillige System dieser Barbaren, nämlich die BRD, will die Kapitulation 1945 zur „Befreiung“, und Landes- und Hochverrat zur „heroischen“ Tat umlügen, wobei sich die schändlichen Scheinmoralisten keinen Deut um die unschuldigen Menschen scheren, die Stauffenberg auf sein Gewissen geladen hat. Jede Lüge gebiert zehn neue Lügen, auch hier: „So wurden Stauffenberg und drei seiner Putschisten am Abend des 20. Juli 1944 in der Bendlerstraße nicht von den ‚Nazis‘ erschossen, wie es gewöhnlich heißt, sondern voreilig auf Befehl des Mitverschwörers Generaloberst Friedrich Fromm exekutiert; so wurden anschließend nicht 5000 Verschwörer hingerichtet, wie ein Lexikon aussagt, sondern um 200; so erfolgte die Hinrichtung der vom Volksgerichtshof zum Tode Verurteilten nicht grausam an ‚Fleischerhaken‘, sondern an Hanfseilen, die sofort Bewußtlosigkeit und den Tod nach spätestens 20 Sekunden bewirkten – im Gegensatz zu dem viele Minuten dauernden Todeskampf der beim Nürnberger Schauprozeß Verurteilten und durch den Strang Ermordeten; so gab es – wieder im Gegensatz zu Nürnberg 1945 – anschließend keine allgemeine ‚Sippenhaft‘ gegen Angehörige der Widerständler, sondern deren Eigentum wurde nur in ganz seltenen Fällen konfisziert; ebenso gab es fast keine Verhaftungen von am Attentat unbeteiligten Angehörigen, sondern polizeiliche Verhöre mit anschließender sofortigen Freilassung.“9

Seit 1999 findet am 20. Juli das „feierliche Gelöbnis von Bundeswehr-Rekruten zur Würdigung des Widerstandes gegen das Nazi-Regime“ im Hof des Bendlerblocks statt, jenes Gebäude, wo die Verschwörung geplant wurde. Was aber ist von Bundeswehrsoldaten zu halten, denen Landes- und Hochverrat als edle Tat propagiert wird? Die sind folgerichtig nur als Werkzeuge eines miesen Verrätersystems zu gebrauchen.

1„Wer war wer im Dritten Reich?“, Robert Wistrich, Harnack-Verlag, München 1983, S. 261

2„Die Opfer des 20. Juli 1944“, Werner Landhoff, Arndt-Verlag 2008, S. 100

3Ebenda S. 221

4Ebenda S. 221

5Ebenda S. 221

6Z. B. der britische Historiker Matthew Cooper in „The German Army 1933-1945“

7„Die Opfer des 20. Juli 1944“, Werner Landhoff, Arndt-Verlag 2008

8Ebenda S. 253

9Der Große Wendig,Band 4, S. 894