Frau von der Leyen,
keineswegs habe ich die Absicht, Sie zu kritisieren, weil Sie Bundeswehr und Wehrmacht trennen, denn zwischen der Wehrmacht, welche die Armee eines souveränen Staates war, und der Bundeswehr, also der Armee eines besetzten Landes, die für die militärischen Interessen der Besatzer eingesetzt wird, bestehen in der Tat allzu gravierende Unterschiede, nein, ich kritisiere vielmehr Ihre abenteuerlichen, ja grotesken Rundumschläge gegen die Soldaten der Wehrmacht. Bundeswehrsoldaten quasi zu verbieten, ihren Großvätern in Wehrmachtsuniform Achtung und Respekt entgegenzubringen, ist eine Schande für jeden gesitteten Menschen und eines jeden noch nicht verkommenen politischen Systems. Eine siegreiche Armee zu bekränzen, ist nichts Besonderes, eine geschlagene feindliche Armee nicht zu demütigen, zeugt von Größe, doch die geschlagene Armee des eigenen Vaterlandes zu ehren, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Während Sie noch nicht geboren waren, kämpften unsere Väter bzw. Großväter in Eis und Schnee, in Schlamm oder glühendem Wüstensand an den Fronten, opferten für unser Vaterland Leben und Gesundheit, kehrten verkrüppelt heim oder mußten im Gulag oder auf den Rheinwiesen verrecken, und als Sie, 1958 geboren, quasi in einer goldenen Wiege lagen, wurde die Bundeswehr fast ausschließlich von Offizieren der Wehrmacht aufgebaut, 300 Offiziere entstammten der Waffen-SS.
Soweit zu Ihrer Herkunft und jener der Bundeswehr. Was die moralische Seite betrifft: Kein Soldat war oder ist für einen Krieg verantwortlich, das sind ausschließlich Politiker. Sie, Frau Kriegsministerin, gehören zur letzten Kategorie; und Verteidigungs- oder Kriegsminister, egal, wie sie sich nennen, waren und sind immer dafür verantwortlich, wenn bei kriegerischen Auseinandersetzungen auch Zivilisten getötet werden. Deshalb würde ich Sie aber nicht schmähen. Es geht aber nicht an und ist schlicht unanständig, wenn einerseits z. B. ein für die Bombardierung und Tötung von Zivilisten im Kunduz verantwortlicher Bundeswehroffizier (Oberst Georg Klein) zum Brigadegeneral befördert wurde, andererseits jeder im II. Weltkrieg kämpfende Deutsche nachträglich geschmäht wird. Genau das aber praktizieren Sie durch Ihr unmögliches Verhalten gegenüber allem, was mit der Wehrmacht zu tun hat und nähern sich damit – bewußt oder unbewußt sei dahingestellt – den Reihen von Ehrabschneidern, wie z. B. jener Deutschenhasser Philipp Reemtsma (einer seiner psychopathischen Aussprüche: „Liebe zu Deutschland ist Nekrophilie“) und der Altkommunist Johannes Heer, die sich nicht schämten, jahrelang mit einer geschichtsverfälschenden, die Wehrmachtsoldaten diskriminierenden Ausstellung durch die Lande zu tingeln, unterstützt von einer verkommenen BRD-Politiker-Kaste.
Mein Vater war freiwilliger Angehöriger der Waffen-SS, und ich verbitte mir unsachliche und abfällige Kritik oder gar Schmähkritik von jedermann, auch und gerade von Ihnen. Denn m. E. verstehen Sie weder etwas vom militärischen Metier noch von der, den Zweiten Weltkrieg betreffenden Zeitgeschichte und wären für den Laufsteg weit besser geeignet.
gez.: Reinhard Heuschneider